Schulstart: „Kreative Lösungen“ an der IGS

Wie starten die Schulen im Stadtteil in einen Alltag mit Corona? Dr. Susanne Gölitzer, Schulleiterin der IGS Kalbach-Riedberg, erklärt, warum jenseits der Maskenpflicht kreative und flexible Lösungen wichtig sind.

„Man darf nicht vergessen, für uns alle ist das Neuland“, sagt Susanne Gölitzer, die einerseits die landesweit geltenden Regeln des neuen Hygieneplans begrüßt, andererseits aber auch, dass die Schulen noch Freiräume bei der Umsetzung haben. Stichwort Maskenpflicht: Natürlich gilt auch an der IGS der verpflichtende Nase-Mund-Schutz bis zum Klassenzimmer. Bei großen Klassenzimmern ist das kein Problem. Bei kleinen Räumen könnte Unterricht mit Maske durchaus ein Thema werden – allerdings versucht man das derzeit zu umgehen, indem man mehr Räume für kleinere Lerngruppen und auch die Mensa für Projekte und Unterricht nutzt.

„Wir alle betreten Neuland“, sagt Dr. Susanne Gölitzer, Schulleiterin der IGS Kalbach-Riedberg Foto: privat

Ab sofort werden mehr als 400 Schülerinnen und Schüler in die IGS gehen, die derzeit noch in einem provisorischen Bau an der Carl-Hermann-Rudloff-Allee im Westen des Riedberg untergebracht ist. Die „Neuen“ starten erst am Dienstag. Da die Schule mit einem jahrgangsübergreifenden Konzept arbeitet, wird es auch jetzt vier feste, jahrgangsübergreifende Gruppen mit je 100 Kindern geben, aufgeteilt auf die zwei Schulgebäude. Auch der Pausenhof ist geteilt. Trotzdem wird in Abstimmung mit dem Caterer versucht, demnächst Frühstück und Mittagessen in beiden Gebäuden anzubieten. „Doch wir wissen noch nicht, ob das klappt.“ 

Der erste Plan gilt für fünf Wochen

Auch für den Sportunterricht sucht man nach kreativen Lösungen, für den Musikunterricht ohne Singen und Blasinstrumente ebenso. Eine Herausforderung werde der gemischte Unterricht in den Fremdsprachen oder Religion, die man durch Kleingruppen lösen will. Hinzu kommt, „dass zehn- bis zwölfjährige Kinder keine Maschinen sind“. Manche Regeln wie das ständige Händewaschen sind nicht so einfach machbar, „wenn es in den Klassenzimmern kein Waschbecken gibt“.

Stand heute soll der IGS-Plan für fünf Wochen gelten – „vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen“. Der Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrpersonal stehe immer an erster Stelle.

Verkürzter Präsenz-Unterricht plus Homeschooling

Unter den Corona-Bedingungen geht der Unterricht erst mal nur bis täglich 14.15 Uhr, während parallel dazu der Online-Unterricht weiter ausgebaut wird. Auch für alle Schüler, die nicht zum Unterricht kommen können. Digital „sind wir schon auf einem guten Weg“, auch dank des jungen und engagierten Lehrer-Teams. Und weil man während der Corona-Auszeit schon sehr früh und gemeinsam die Lernplattform „Moodle“ vom hessischen Schulportal nutzte und innerhalb der Lehrerschaft mit Microsoft „Teams“ kommunizierte und sich unterstützt hat.

„Wir müssen aber manche Erwartungen dämpfen und man muss sich sich vor Augen führen, dass es dafür Zeit braucht und man muss den Lehrern auch Zeit dafür geben“, sagt Susanne Gölitzer. Der digitale Umbruch sei nicht über Nacht und nebenher machbar. So brauche man als Lehrer rund eine Stunde Vorbereitungszeit für eine Stunde Präsenz-Unterricht. „Online kostet mich das aber zwei Stunden.“ Inklusive Erklär-Videos. 

Auch Lob für Stadt und Land

In die laute Kritik an Stadt und Land will die Schulleiterin der IGS Kalbach-Riedberg nicht einstimmen. „Ich sehe ein großes Bemühen seitens der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen.“ So habe man in einem halben Jahr digitale Grundlagen geschaffen, die man in den zehn Jahren vorher nicht geschafft habe. Vom Ausbau des hessischen Schulportals bis zum Erwerb und der offiziellen Freigabe von „Teams“. Und dem Erwerb von Leih-Laptops für benachteiligte Schüler.

Ziel müsse es aber auch sein, dass in puncto Digitalisierung Schule, Schüler und Eltern besser zusammenarbeiten. „Dann sind wir auf einem guten Weg.“

Foto: MAINRiedberg

 

 

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