Schulanfänger starten an zwei Tagen

Der allererste Schultag in Zeiten von Corona: Amrei Quandel, Schulleiterin der Grundschule Riedberg 3, erklärt, warum statt einer großen Einschulungsfeier nur vier kleine Willkommensfeiern möglich und hoffentlich trotzdem unvergesslich sind.

Schon bevor der neue Hygieneplan 5.0 der hessischen Landesregierung publik wurde, „hatten wir uns für eine Maskenpflicht bis zum Klassenzimmer entschieden“, sagt Amrei Quandel, Schulleiterin der erst 2019 eröffneten Grundschule Riedberg 3. Das Leitungs-Team hatte lange überlegt. „Weil wir wissen, wie wichtig es ist, dass gerade die Grundschüler eine Verschnaufpause ohne Maske haben.“ Dass sie die Gesichter ihrer Lehrer und Mitschüler sehen und in den Pausen rennen und toben können. Dennoch soll jetzt auch in den Gängen, in den Pausen und in der Betreuung der Mund-Nasen-Schutz getragen werden, „denn die Gesundheit aller Beteiligten hat Vorrang“.

Vier kleine Willkommensfeiern auf dem Schulhof

Noch immer ist die Schule in einer Container-Anlage am Ende der Hans-Leistikow-Straße im Norden des Stadtteils untergebracht. Das mit dem Provisorium ist schnell vergessen, wenn man den Schulhof betritt, spätestens aber in den bunt gestalteten Innenräumen. Letzteres wird für die Eltern der Schulanfänger in diesem Jahr leider nicht möglich sein, da auch der erste Schultag unter Corona-Bedingungen stattfindet. So wird es keine große Einschulungsfeier für alle 35 Schulanfänger geben, sondern  vier „kleine Willkommensfeiern“, wie Amrei Quandel es nennt, weil insgesamt vier Flexklassen aus Erst- und Zweitklässlern gebildet werden. Die Feiern sind am Dienstag und Mittwoch auf dem Schulhof geplant. Nur zwei Personen, in der Regel wohl Mama und Papa, können die Kinder begleiten.

Anschließend gehen die Kinder mit ihrer Flexklasse und ihrer Klassenleitung in den Klassenraum. Dort werden sie ihre erste Schulstunde verbringen, um dann auf den Schulhof zurückzukehren. Die Erwachsenen könnten die Gelegenheit nutzen, die Wartezeit miteinander – und auf Abstand – „plaudernd auf dem Schulhof zu verbringen“, wie es in der Eltern-Information heißt.

Ungewöhnlicher Schulstart – mit „Segen to go“

Ein Elterncafé wird es aufgrund der derzeit geltenden Hygienebestimmungen leider nicht geben können. Auch Einschulungsgottesdienste sind nicht möglich. Die Kirchengemeinden auf dem Riedberg sind jedoch trotzdem präsent und bieten interessierten Familien einen „Segen to go“ im Freien an, am Kreuz der evangelischen Kirche in Riedbergallee 61, Dienstag- und Mittwochvormittag von 9 bis 12 Uhr.

Auf Ad-hoc-Entscheidungen eingestellt

Im Gespräch mit der Schulleiterin ist aber auch die Erleichterung darüber zu spüren, dass Präsenzunterricht möglich ist. Gerade für Grundschüler sei der direkte Kontakt enorm wichtig. Auch deshalb hat die Schule versucht, mit „Walk-to-talk“-Aktionen während der Corona-Auszeit den Kontakt zwischen Schülerinnen, Schülern und ihren Lehrerinnen aufrechtzuerhalten. „Was nicht passieren darf, ist, dass Kinder unter das Radar fallen“, sagt Amrei Quandel.

Sie hofft für die anstrengenden nächsten Wochen und Monate auf „Lösungen mit Augenmaß, Sinn und Verstand und gegenseitigem Verständnis“. Allerdings muss man im neuen Schulalltag stets auf Ad-hoc-Entscheidungen eingestellt sein, wenn sich die Pandemie-Lage gravierend verändert. Denn ein Virus hält sich nicht an einen Stundenplan.

Foto: Archiv

Auch ein Provisorium kann fröhlich bunt und einladend sein: 2019 berichtete MAINRiedberg über den Schulalltag an der neuen Grundschule 3. Hier eine Schülergruppe mit Schulleiterin Amrei Quandel Foto: MAINRiedberg

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