Preise für Neubauten steigen langsamer

Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Stadt Frankfurt hat gemeinsam mit Planungsdezernent Mike Josef die wichtigsten Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt im Jahr 2020 vorgestellt. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist weiterhin ungebrochen – die Preise steigen aber langsamer.

Die Umsätze von neuen Eigentumswohnungen gingen um rund 35 Prozent zurück. Eine neue Eigentumswohnung wurde in Frankfurt im Schnitt für rund 7.670 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gehandelt (8,7 Prozent mehr als 2019). Damit stiegen die Preise für neue Eigentumswohnungen auch im Krisenjahr weiter, die Steigerung schwächte sich aber im Vergleich zu den Vorjahren ab.

Die Kaufpreise der Eigentumswohnungen betrugen durchschnittlich bei Baujahren bis 1949 rund 6000 Euro pro Quadratmeter, bei den Baujahren 1950 bis 1977 4.420 Euro, bei den Baujahren 1978 bis 1990 4.250 Euro und ab dem Baujahr 1991 (ohne Neubauten) 6.350 Euro.

Im Europaviertel und in der Innenstadt wurden neue Eigentumswohnungen durchschnittlich mit Preisen von 12.600 €/m2 Wohnfläche bzw. 13.000 €/m2 Wohnfläche gehandelt, was nicht zuletzt auf die neuen Wohntürme an der Messe zurückzuführen ist. Im Nordend lagen die Preise im Schnitt bei 8.500 €/m2 Wohnfläche. Auch in den dezentralen Lagen wurden für Neubau- Eigentumswohnungen zumeist Preise von über 6.000 €/m2 Wohnfläche erzielt.

Bei Wohnungen mit Baujahren vor 1919 fallen vor allem die sehr hohen Kaufpreise im Westend mit durchschnittlich 10.100 €/m2 Wohnfläche auf. Diese Kaufpreise beziehen sich auf verschiedene Objekte (Stilaltbau) mit neuwertiger Ausstattung. Andere gute Lagen wie Sachsenhausen und Nordend/Ostend erzielten Durchschnittspreise von 6.600 €/m2 Wohnfläche.

Neue Reihenhäuser kosten eine Million Euro

Der gesamte Wohnungsmarkt weist bei weiter steigenden Preisen einen Umsatzrückgang von 24 Prozent auf. Auch durch die Pandemie bedingt, wurden in 2020 rund 20 Prozent weniger Mehrfamilienhäuser und 5 Prozent weniger Einfamilienhäuser verkauft. Die steigenden Preise führen zusammen mit der guten Ausstattung und der Hausgröße dazu, dass vor allem neue Reihenhäuser um über 15 Prozent (1.075.000 Euro) höhere Preise erzielten als im Vorjahr. Reihenhäuser mit Baujahren vor 1949 konnten im Schnitt für einen Preis von 332.000 Euro erworben werden. 

40 Prozent Rückgang bei Büroimmobilien

Bemerkenswert ist die Entwicklung der Bodenpreise: Bereits im zweiten Jahr in Folge schwächte sich im Jahr 2020 die Bodenpreissteigerung für Wohnbauland gegenüber den Vorjahren erheblich ab und betrug im Durchschnitt 5 Prozent.

Der Gewerbeimmobilienmarkt wird in Frankfurt wie seit Jahrzehnten vom Bürosektor dominiert. Bei den Gewerbeimmobilien wurde bisher ein Umsatz von 2,21 Milliarden Euro registriert. Wegen der schwierigen Marktlage auf Grund der Auswirkungen der Pandemie war ein Umsatzrückgang von 40 Prozent zu verzeichnen.

Informationen: Stadt Frankfurt

Foto: Stadt Frankfurt

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