Seit Mitte März ist bekannt, dass die Stadt große strukturelle Veränderungen im Kita- und Hort-Bereich plant. Unter anderem soll die Kita Sonnenwind, eine der ältesten Einrichtungen im Stadtteil, aufgelöst werden. Um ausreichend Platz für die Nachmittagsbetreuung von demnächst 500 Kindern der Grundschule Riedberg zu schaffen. Das sorgt für Unmut bei vielen Eltern. Jetzt haben Elternbeiräte eine Online-Petition gestartet und einen offenen Brief an OB Peter Feldmann sowie Schuldezernentin Sylvia Weber und Baudezernent Jan Schneider geschrieben. Mit dem Ziel, die drohende Schließung doch noch zu verhindern.
Neben der Kita Sonnenwind sollen auch die Hortplätze der Kitas Weltraum und Schatzinsel sukzessive ab 2020 abgebaut werden – um im Gegenzug dort Kindergartenplätze einzurichten. Allerdings unterm Strich nur 20 neue Plätze. Trotz des großen Bedarfs im Stadtteil. Auch das ist ein Kritikpunkt.
Aktuell gibt es einen fraktionsübergreifenden Antrag des Ortsbeirates von Kalbach und Riedberg zum Erhalt der beliebten Kita Sonnenwind an einem neuen Standort. Ein erster kleiner Punktsieg für die Eltern, die die “Nutzen-Aufwand-Relation der geplanten Maßnahmen” generell in Frage stellen und zudem den Erhalt von Hortplätzen fordern.
Die Stadt argumentierte von Anfang an, dass die Räumlichkeiten für die Schule dringend gebraucht werden. Angesichts der Containeranlage, um die die erste Grundschule demnächst erweitert wird, sei auch ein Umdenken in puncto Nachmittagsbetreuung zwingend notwendig.
Diese neuen Standorte schlagen die Eltern vor
Doch wo könnte ein Provisorium errichtet werden, wo wäre ein möglicher Standort? Die Elternbeiräte der drei betroffenen Einrichtungen machen in ihrem Brief an den OB und die Dezernate folgende Vorschläge: Beispielsweise eine freie Fläche an der Altenhöferallee, unterhalb des Wohnkomplexes rund um das koreanische Generalkonsulat. Oder das Grundstück zwischen Marie-Curie-Straße und Am Bonifatiusbrunnen, das zunächst als Standort für die Erweiterungs-Container der Grundschule im Gespräch war. Auch die leere Ladenfläche des ehemaligen Temma-Marktes wird vorgeschlagen. Dafür gibt es aber inzwischen konkrete Interessenten.
Zurück zur Online-Petition: “Gerade heute haben wir die 300er-Marke geknackt”, freut sich Christina Herzbach, Elternbeirätin der Kita Sonnenwind. Für das Erreichen des Quorums, für das nur die Stimmen aus Frankfurt-Riedberg und Kalbach gezählt werden, benötigen die Initiatoren allerdings noch weitere Stimmen, “so dass wir weiterhin dankbar für jede Stimme sind”.
Eine Rückmeldung aus dem Magistrat oder von den zuständigen Dezernaten auf den offenen Brief der Eltern gibt es bisher noch nicht.
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