Petition für Anti-Krähen-Klappen

Vor rund einem Jahr fing ein bislang unbekannter Tüftler an, an den Abfalleimern im Kätcheslachpark Klappen zu installieren – damit Krähen nicht mehr den Müll rauspicken und im Park verteilen können. Jetzt gibt sich Sören Pürschel zu erkennen und hat eine Online-Petition für „krähensichere“ Klappen in den Frankfurter Grünanlagen gestartet.

Viele Riedberger haben sich schon lange gewundert, wo plötzlich diese Klappen an immer mehr Mülleimern im Kätcheslachpark herkommen, die erst ziemlich provisorisch wirkten, mit Klebeband und Plastik, dann aber immer professioneller wurden. Mit Schrauben, Metall und Griffleiste, neuerdings sogar mit Magnet und Key-Funktion. Und sie werden rege benutzt. Der Müll, den sonst die Krähen und andere Tiere aus den Eimern holten und im Park verteilten, bleibt nun überwiegend drinnen. 

Aber wer bitte gibt sich so viel Mühe – mit womöglich wenig Aussicht auf Erfolg? Schließlich fallen die öffentlichen Parks in die Zuständigkeit des Grünflächenamtes, wo man wenig Interesse an unkonventionellen Lösungen von Bastlern haben könnte. Sören Pürschel erzählt, dass er erst Anfang 2020 mit seiner Familie an den Riedberg bezogen ist, „sonst hätte ich schon früher damit angefangen“. Der Müll, die Essensreste und auch Hundekotbeutel in den schönen Parks im Stadtteil störten den Volkswirt und China-Experten schon binnen kürzester Zeit. 

Einfache Lösung, komplizierte Geschichte

Also ging er in den Baumarkt. „Da hatte ich schnell, was ich brauchte.“ Zunächst eben Klebeband und Kunststoffplatten, die er sich passgenau sägen ließ. Inzwischen sind aber schon die ersten Mülleimer mit der verbesserten Version mit Metall und Aluminium-Klappen ausgestattet, die sich „beschädigungsfrei montieren und demontieren lassen“. Dank Steckscharnieren und sogar mit Ausgleichswinkel, damit’s gut schließt. Also nur mit dem Schraubenzieher und ohne Bohren.

Sören Pürschel hat eine Anti-Krähen-Klappe für die Abfalleimer in Parks konstruiert – und jetzt eine Online-Petition gestartet Foto: MAINRiedberg

Von Sören Pürschels Ideen war auch der Ortsbeirat Kalbach/Riedberg begeistert, der schon vor Monaten einen entsprechenden Antrag für die Klappen stellte. Doch was so einfach klingt, ist in der Realität reichlich kompliziert. Denn vor nicht allzu langer Zeit wurden in Frankfurt neue Standardabfallbehälter mit Schrägdach eingeführt, extra, um „die Problematik, dass Tiere den Abfall aus den Behältern herausholen, deutlich zu vermindern“. Klappen würden außerdem meistens nur so lange genutzt, bis sie verschmutzt sind. Dann lande der Müll woanders. „Insofern wird der Anregung des Ortsbeirates aus praktischen Erwägungen nicht entsprochen“, heißt es in der Stellungnahme des Magistrats.

Die Petition läuft noch 50 Tage

Der Ortsbeirat hat nun einen zweiten Anlauf zum Thema Anti-Krähen-Klappen gestartet. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Stadt ein Pilotprojekt ausschreiben soll, um verschiedene Konzepte für Klappen mit Hand- oder Fußbedienung auszuprobieren. Auch Sören Pürschels Konstruktion soll mit ausgewertet werden.

Der Riedberger glaubt, dass so viel Aufwand gar nicht nötig wäre. Er setzt wieder auf Eigeninitiative – und eine Online-Petition. Die wurde am 24. Februar im Frankfurter Bürgerbeteiligungsportal gestartet. Es bleiben noch 50 Tage Zeit, um die notwendige Zahl von 200 Unterstützerinnen und Unterstützern für seine Idee zu erhalten. Sein Argument: Seine Klappen, die Fachleute natürlich noch professioneller anfertigen könnten, sind einfach und kostengünstig. Und sie könnten auch in den anderen Grünanlagen der Stadt bestens funktionieren. Er hat seine „Frankfurter“ Klappe übrigens schon zum Patent angemeldet.

Weitere Informationen unter www.ffm.de/frankfurt/de/ideaPtf/45035/single/1689

Foto: privat

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