Gastronomen fordern „grünes Licht“!

Nach vier Monaten Lockdown liegen die Nerven blank und viele bangen um ihre Existenz. Deshalb protestieren jetzt über 100 Restaurants, Bars und Clubs in Frankfurt mit grünen Leuchtstoffröhren und Lampen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung und fordern „grünes Licht“ für eine Öffnungsstrategie. Auch Thomas Metzmacher vom „Lahmen Esel“ macht mit.

 „Wir haben sichere Orte geschaffen, an denen sich Menschen unter strengen Hygiene-Auflagen begegnen können und wir erwarten jetzt von der Politik eine nachvollziehbare und transparente Öffnungsstrategie, die unserer Branche und unseren vielen tausenden Mitarbeitern wieder Hoffnung gibt“, erklärt Madjid Djamegari vom Vorstand der Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF), der die Aktion ins Leben rief. Studien hätten belegt, dass Restaurantbesuche nicht Treiber der Pandemie seien. Die IGF kritisierte zudem, dass die Auszahlung der November- und Dezemberhilfen weiterhin nur schleppend laufe.

Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Restaurants und Cafés in Hessen seit Anfang November geschlossen, Clubs bereits seit März 2020. Da Grün die Farbe der Hoffnung ist und man zudem sehnsüchtig auf Grünes Licht aus Berlin wartet, lassen seit Samstag über 100 Restaurants, Bars und Clubs in Frankfurt ihre Fenster und Fassaden in grüner Farbe erleuchten.

„Wie soll die Öffnung nur der Außengastronomie funktionieren?“

Auch Gastronom Thomas Metzmacher vom Apfelweinlokal  „Zum Lahmen Esel“ in Niederursel macht mit. Er fordert eine durchdachte Öffnungsstrategie – und spricht von teilweise realitätsfernen Vorschlägen aus der Politik. Stichwort Öffnung der Außengastronomie. Metzmacher sagt dazu: „Ich frage mich, wie das funktionieren soll.“ Was ist, wenn die Gastronomen den ganzen April, allerdings nur außen, geöffnet haben dürfen, es aber den ganzen April durch regnet. Bekommen sie dann weiterhin eine staatliche Unterstützung? Und vor allem: Was ist, wenn es regnet und wenn ein voll besetzter Garten aufsteht – wo sollen die – im Fall des Lahmen Esel – bis zu 200 Personen dann hin? Drinnen sitzen dürfen sie nicht, also müssen sie ihr Schnitzel stehen lassen und gehen. „Ich glaube nicht, dass mir der Gast den vollen Preis für das Gericht zahlt, wovon er nur zwei Bissen nehmen konnte.“

Zurück zum grünen Licht: Unterstützt wird die Aktion auch vom hessischen Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA. Von der Bund-Länder-Schalte an diesem Mittwoch erwarte die Branche dafür einen klaren Fahrplan, forderte DEHOGA-Präsident Gerald Kink in Wiesbaden.

Fotos: privat/ Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF)

Auch das „Gibson“ an der Zeil macht mit. Der inzwischen weltbekannte Club ist schon seit einem Jahr wegen Corona geschlossen    Foto: Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF)

Teile diesen Beitrag mit Freunden