Neue Metrobusse und Expresslinien für Frankfurt

Gestern war Fahrplanwechsel: Acht Metro- und drei Expressbuslinien sollen ab sofort für mehr Zuverlässigkeit auf den wichtigsten Strecken sorgen und das dichte Frankfurter Busnetz noch passgenauer machen.

Mit zwei besonders gestalteten Bussen startete die Premierenfahrt im coronabedingt kleinen Kreis bereits am Samstag um 11.20 Uhr ab Frankfurt Flughafen als Expressbuslinie X58 Richtung Höchst. Von dort erreichte sie als Metrobuslinie M55 den Rödelheimer Bahnhof. Für den Oberbürgermeister das Mindeste, was diese grundlegende Innovation im Frankfurter Nahverkehr verdient hat: „Mit Metrobussen, Expressbussen und einem nochmals deutlich attraktiveren Nachtverkehr setzt die Stadt Meilensteine für eine nachhaltige Mobilität“, stellt Oberbürgermeister Peter Feldmann fest. „Als Stadt mit derzeit rund 750.000 Einwohnern und über 375.000 täglichen Einpendlern steht Frankfurt am Main bei der umweltfreundlichen Gestaltung von Mobilität vor großen Herausforderungen. Der öffentliche Nahverkehr, den wir konsequent Schritt für Schritt ausbauen, ist ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung.“

Gute Erreichbarkeit, und das rund um die Uhr: Acht nachfragestarke Frankfurter Buslinien verkehren ab 13. Dezember als Metrobuslinien. Als M32, M34, M36, M43, M55, M60 und M72/M73 werden sie an jedem Tag der Woche rund um die Uhr verkehren. Sie sind damit ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einem Nachtverkehr, der zunehmend mit den Linien des Tagverkehrs identisch ist. Und sie verkehren besonders häufig, fahren also ein „Metro-ähnliches“ Angebot. Es ist gekennzeichnet durch das „Taktversprechen“: tagsüber mindestens alle zehn Minuten, an Sonn- und Feiertagen viertelstündlich und nachts jede halbe Stunde.

Das zweite Vorzeige-„Produkt“, das traffiQ zum Fahrplanwechsel im lokalen Frankfurter Busverkehr einführt, sind Expressbuslinien, wie sie der Rhein-Main-Verkehrsverbund im regionalen Verkehr bereits mit Erfolg betreibt.

„Expressbuslinien haben einen gestrafften Linienweg und benutzen weitgehend Schnellstraßen“, erklärt traffiQ-Geschäftsführer Tom Reinhold. „Im Interesse der Beschleunigung werden nur ausgewählte Haltestellen bedient.“ Dies sind zumeist solche, an denen wichtige Umsteigemöglichkeiten bestehen. Die Expressbusse erzielen so erhebliche Fahrzeitgewinne von bis zu 15 Minuten gegenüber heutigen Busverbindungen. Ziel aller drei geplanten Expressbuslinien (X58, X61 und X77) ist der Frankfurter Flughafen.

Nachtverkehr: fast wie am Tage

In den Jahren 2017 und 2018 hatten RMV und traffiQ das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in den Wochenendnächten schon vollkommen neu strukturiert. „Jetzt gehen wir konsequent den nächsten Schritt“, stellt der traffiQ-Geschäftsführer fest. „Im neuen Frankfurter Nachtverkehr gilt ein einziges Liniennetz, das in jeder Nacht mindestens im Halbstundentakt bedient wird und sich faktisch nicht mehr vom Tagesnetz unterscheidet.“ Denn das Netz besteht aus dem 24-Stunden-Betrieb wichtiger Tageslinien: Dies sind einerseits U-Bahn- und Straßenbahnlinien, die aufgrund der geringeren Nachfrage in den Werktagsnächten durch neue schienennahe Nachtbuslinien ersetzt werden, und andererseits die auch nachts fahrenden Metrobuslinien. Ergänzt wird dieses Netz um weitere wichtige Buslinien, die im Halbstunden- oder Stundentakt verkehren. „Unter der Woche“ gilt also das gleiche Netz wie am Wochenende.

Foto: Stadt Frankfurt/ Andreas Varnhorn

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