In der heutigen Zeit, in der Familien und Kinder viel Zeit im Freien verbringen, stellt die Verfügbarkeit von Toilettenanlagen ein ständiges Problem dar. Insbesondere Kinder, die beim Spielen oft in ihrer Tätigkeit vertieft sind, benötigen manchmal dringend eine Toilette. Eine innovative Lösung für dieses Problem wurde von zwei Frankfurterinnen entwickelt: die Oilette – eine Not-Toilette für Kinder.
Eine praktische Lösung
Die Oilette ist ein Outdoor-WC, das speziell für Kinder konzipiert wurde. Es handelt sich um ein leichtes, platzsparendes Gestell mit einem Edelstahlsitz in Kinderhöhe, das mit einem runden Mülleimer und einem Fach für Hygienetüten ausgestattet ist. Die Tüten können aus verschiedenen Materialien bestehen, darunter recyceltes Plastik oder biologisch abbaubare Optionen. Diese hygienische Lösung bietet Kindern die Möglichkeit, ihre Notdurft in einem geschützten und sauberen Umfeld zu verrichten.
Der Prototyp steht derzeit in einem Garten in Zeilsheim und hat bereits großes Interesse geweckt. Die Oilette kostet etwa 3.000 Euro und könnte eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Toilettenanlagen darstellen, die oft mit hohen Bau- und Betriebskosten verbunden sind.
Pilotversuch im Kätcheslachpark West
Die Fraktion der Grünen im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg hatte im September letzten Jahres einen Antrag gestellt, um die Oilette testweise für einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten an einem Spielplatz im Kätcheslachpark West, auch bekannt als „Piratenspielplatz“, einzuführen. Dieser Standort wurde aufgrund seiner Zugänglichkeit und der häufigen Nutzung durch Familien ausgewählt. Ein Pate zur Befüllung der Toilettentüten steht bereits zur Verfügung, was die praktische Umsetzung des Projekts unterstützt.
Die Idee hinter der Kinder-Nottoilette ist es, den Kindern eine würdevolle Möglichkeit zu bieten, ihre Bedürfnisse zu erledigen, ohne dass sie auf öffentliche Toiletten angewiesen sind. Besonders für Mädchen stellt dieses Konzept einen Gewinn an Privatsphäre und Würde dar.
Stellungnahme des Magistrats
Die Stadtverwaltung hat auf den Antrag reagiert und betont, dass die Umsetzung der Oilette noch geprüft wird. Der Magistrat bedauert, dass zum aktuellen Zeitpunkt keine abschließende Antwort gegeben werden kann, da verschiedene Ämter in die Prüfung der Umsetzung involviert sind. Es werden Gespräche mit dem Grünflächenamt und dem Frankfurter Kinderbüro geführt, um alle erforderlichen rechtlichen und praktischen Aspekte zu klären.
Zudem wurde ein Austausch mit den Erfinderinnen der Oilette initiiert, um offene Fragen zu klären und die Zuständigkeit für die Organisation der Hygienebeutel zu besprechen. Der Magistrat hat angekündigt, dass das Konzept der Kinder-Nottoilette auch in umliegenden Gemeinden getestet werden soll, was auf ein wachsendes Interesse an dieser praktischen Lösung hinweist.
Ausblick
Die Einführung der Oilette als Kinder-Nottoilette könnte einen bedeutenden Fortschritt für die Familien im Kalbach-Riedberg darstellen. Mit ihrer praktischen und hygienischen Ausführung bietet sie eine zeitgemäße Lösung.
Der Pilotversuch im Kätcheslachpark könnte der erste Schritt in Richtung einer flächendeckenden Bereitstellung von kinderfreundlichen Toilettenanlagen in öffentlichen Räumen sein. Die Resonanz der Bürger und die Ergebnisse des Tests werden entscheidend dafür sein, ob dieses Konzept auch in anderen Stadtteilen umgesetzt werden kann.
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