Carsharing wird auch am Riedberg immer beliebter – als Alternative zum eigenen Auto. Doch in und um die Innenstadt werden die Parkplätze für die mobilen Anbieter knapp, da immer mehr Bewohnerparkzonen ausgewiesen werden.
Die Lage ist auf den ersten Blick ziemlich eindeutig: Die Stadt Frankfurt steht Carsharing positiv gegenüber und sieht diese Mobilitätsform „als sinnvolle Ergänzung zum Individualverkehr und als Beitrag, den Autoverkehr und den Parkdruck zu reduzieren“ – das erklärte heute Verkehrsdezernent Klaus Oesterling nochmals ganz explizit.
Die Tücke steckt allerdings im Detail: Denn während die drei Frankfurter Anbieter von „stationsbasiertem“ Carsharing (Stadtmobil, book-n-drive und flinkster) ein Netz an Ausleihstationen vorhalten, sind die Nutzer von sogenannten „free-floating“ Anbietern wie Share Now darauf angewiesen, dass sie irgendwo einen freien Parkplatz finden.
Erschwerte Bedingungen für Anbieter ohne Ausleihstationen
Einfach das Auto abstellen und los geht’s – das ist auch Teil ihres Erfolgsgeheimnisses. Was mit der Ausweisung neuer Bewohnerparkzonen immer komplizierter wird. Die Stadt München hat diesbezüglich einen Ausweg gefunden, mit einer für das Parken im gesamten Stadtgebiet geltenden Flat-Rate für die Anbieter. Eine solche Regelung wurde in Frankfurt aber mit der Umstellung der Flotte auf Elektromobilität verknüpft. Mit dem Ergebnis, dass dies wirtschaftlich uninteressant ist. Unter anderem, weil die entsprechende Ladeinfrastruktur fehlt.
Zwei Auswege gibt es: In den neuen Bewohnerparkzonen können Autofahrer mit Wohnsitz in der jeweiligen Bewohnerparkzone einen Bewohnerparkausweis beantragen, der zum gebührenfreien Parken in der jeweiligen Zone berechtigt. Carsharing-Nutzer sind dabei den Autobesitzern gleichgestellt. Möglichkeit zwei: Share Now bietet immer noch die kostenfreie Anlieferung der Fahrzeuge zu jedem gewünschten Standort an.
Eine Lösung gibt es derzeit nicht
Für spontane Nutzer und für Bewohner am Stadtrand wie dem Riedberg, die in die City fahren wollen oder müssen, bringt dies wenig. Aber wie geht es weiter? Nachdem das Thema in verschiedenen Medien aufpoppte, wird der Spielball in der Römer-Koalition hin- und hergeschoben. Verkehrsdezernent Oesterling wäre es offenbar am liebsten, wenn die Koalition ihren Beschluss aufheben würde. Er beinhalte ohnehin eine Wettbewerbsverzerrung, da von den Betreibern mit festen Ausleihstationen eine Verpflichtung zur Elektromobilität nicht verlangt werde.
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