Ein Dank an die Bücherschrank-Paten

Bücherschrank Riedberg

Ehrenamtliche Tätigkeit wird schnell als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Oft ist uns gar nicht mehr bewusst, wo überall fleißige Menschen Dienste verrichten, während so manche ihrer Zeitgenossen immer nur fordern: „Die Regierung soll gefälligst mal …“.

Eines von vielen lokalen Beispielen hier vor Ort ist der Bücherschrank am Riedbergplatz. Die Grundidee ist immer noch, dort Literatur auszutauschen, wobei manchmal auch andere hübsche Dinge (Deko, Spiele,…) ihre begeisterten Abnehmer finden.

Historie

Die beiden Schränke am Riedberg und in Kalbach wurden 2014 für jeweils 6.000 Euro aus dem Budget des Ortsbeirats angeschafft. Da andere geplante Vorhaben ausgefallen waren, hatte der Ortsbeirat damals gerade mal finanzielle Mittel übrig.

Die Stadt Frankfurt sorgte dann dafür, dass die beiden Bücherschränke angeschafft und fachmännisch aufgestellt wurden. Zuvor, musste jedoch durch den Ortsbeirat noch sichergestellt werden, dass mehrere Paten für die laufende Pflege zur Verfügung standen.

Der erste Bücherschrank wurde 2009 im Frankfurter Nordend am Merianplatz aufgestellt. Der zweite folgte einige Monate später und fand seinen Platz am Oeder Weg. Diese ersten beiden wurden mit Geld der Bundesregierung bezahlt, weil sie Teil des Projekts „Vernetzte Spiel- und Bewegungsräume“ im Nordend waren.

Bald griffen die Ortsbeiräte die Idee der offenen Bücherschränke auf und finanzierten das Aufstellen aus ihren eigenen Budgets. Das Errichten eines festen Fundaments, sowie die weitere Pflege und eventuell nötige Reparaturen übernahm dann wieder die Stadt Frankfurt.

Derzeit gibt es in Frankfurt fast 80 Bücherschränke. Doch der Bedarf ist noch lange nicht gedeckt. Die Realisierung des Bücherschranks in Alt-Nied zum Beispiel, ist erst bis Mitte 2022 vorgesehen.

Die Paten

Sie kontrollieren die Bestände, sortieren „Ladenhüter (oder besser Schrankhüter)“ aus und melden Beschädigungen, damit diese zeitnah repariert werden können. Durch diese Patenschaften sind die Schränke stets in einem guten Zustand. Die Paten für den Schrank auf dem Riedbergplatz sind aktuell Herr Raabe, Herr Pausch und Herr Özcan.

Unangenehme Nebeneffekte

Es sind hin und wieder folgende Phänomene zu beobachten:

  • Abladen von Bücher-Ramsch (zu alt, zu abgenutzt, thematisch wenig ansprechend, …)
  • Entnahme von Büchern im großen Stil um sie weiterzuverkaufen:
    2017 wurde sogar einmal der gesamte Bücherschrank leergeräumt.
  • Vandalismus
  • Vermüllung

Zeitweise waren die Nebeneffekte so intensiv, dass mittels eines ausgeliehenen Einkaufswagens mehr als 100 unbrauchbare Bücher entsorgt werden mussten – von betriebswirtschaftlicher Fachliteratur über Schulbücher und Lexika, teilweise noch aus den 1980er Jahren. Dass führe dazu, dass einer der Paten das Handtuch schmiss. Aber inzwischen aber scheint sich die Nutzung wieder auf einem Normalmaß eingepegelt zu haben. Auch Vandalismus ist in diesem Zusammenhang eher die Ausnahme.

Fazit: Die Bücherschränke sind nach wie vor eine schöne Idee und unser aller Dank gilt denen, die sie pflegen. Aber auch den vielen anderen ehrenamtlichen Mitbürgern aus unserem Stadtteil, die das Leben hier bereichern.


Einen Überblick über die derzeit aufgestellten öffentlichen Bücherschränke bietet die Stadt Frankfurt auf der folgenden Seite: https://frankfurt.de/themen/kultur/literatur/bibliotheken/buecherschraenke

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