Die „EC-Karte“ ändert ihre Zusatz-Funktionen

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Die Banken wollen die beliebte Bankkarte attraktiver gestalten. Bisher verfügte die „EC-Karte“ (Girocard) über eine sogenannte „Maestro“-Funktion. Der Kartenanbieter »Mastercard« hatte schon vor Monaten das Aus für seinen Kartendienst Maestro angekündigt.

Maestro“ ist das System, das bargeldlose Zahlungen im Ausland ermöglicht. Es wurde vor rund 30 Jahren weltweit eingeführt und von Mastercard entwickelt. Konkurrent »Visa« bietet ein Pendant, das sich „V-Pay“ nennt, aber nur in Europa eingesetzt wird. Beide Kartensysteme funktionieren nur im stationären Handel oder am Geldautomaten, nicht aber für den Onlinehandel.

Durch die Kündigung der Maestro-Funktion ist in der Öffentlichkeit fälschlicherweise das Gefühl entstanden, die Girocard sei nicht mehr so einsetzbar wie bisher. Aber das Gegenteil ist geplant. Deutschlands Banken und Sparkassen bereiten eine Aufwertung der Girocard vor. Die Girocard soll mit neuen Funktionen im Online-Handel und in der digitalen Welt noch besser nutzbar werden.

Wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) berichtet, geht es zum Beispiel um die Möglichkeit, eine Kaution zu hinterlegen, etwa bei der Reservierung eines Hotelzimmers oder eines Mietwagens und auch darum, die Girocard konsequent auf das Smartphone zu bringen und so auch für „In-App-Zahlungen“ zu öffnen. Wann genau die neuen Funktionen kommen werden, ist noch offen, aber die Vorbereitungen laufen!

Doch die Konkurrenz ist groß: Apple Pay und Google Pay ermöglichen zum Beispiel per Smartphone ebenfalls das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse, bei Online-Zahlungen erfreut sich das US-Unternehmen Paypal auch bei Nutzern in Deutschland großer Beliebtheit.

Müssen Verbraucher damit rechnen, dass die zusätzlichen Funktionen der Girocard sie etwas kosten?

Jedes Institut entscheidet selbst über seine Produkt- und Preispolitik. Aber Bezahlfunktionen stehen im Wettbewerb, daher gibt es für Kunden oft Alternativen.

Die Abschaffung der Maestro-Funktion greift zum 01.07.2023. Bislang können Besitzer von Girokarten mit einem blau-roten Maestro-Logo auch im Ausland problemlos mit dieser Karte bezahlen sowie Geld abheben. Verbraucher können ihre Girocard mit dem Maestro-Symbol bis zum Ende der Laufzeit – spätestens bis zum 31.12.2027 – problemlos weiter einsetzen, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mitteilte.


Die Girocard, die von vielen immer noch „EC-Karte“ genannt wird, ist mit 100 Millionen ausgegebenen Exemplaren die mit Abstand am meisten genutzte Bankkarte in Deutschland. Tagtäglich wird mehr als 17 Millionen Mal mit der Girocard bezahlt. 42 % des Einzelhandel-Umsatzes in Deutschland werden auf diesem Wege beglichen.

Während hiesige Kunden innerhalb Deutschlands überwiegend mit dem eigens entwickelten Giro-System bargeldlos zahlen, sorgen die Systeme der US-Unternehmen dafür, dass es auch im Ausland klappt. Mit der Girokarte werden Zahlungen im Ausland entweder über Visas System V-Pay oder über Mastercards Maestro abgewickelt.

Als einen der Hauptgründe für das Ende von Maestro nennt Mastercard, dass die neue Debitkarte neben dem stationären Geschäft problemlos auch im Onlinehandel genutzt werden könne. Zudem sei die Zahl der Akzeptanzstellen für die Debitkarte deutlich höher als für Maestro. Den eigenen Angaben zufolge zählt Maestro 15 Millionen Akzeptanzstellen, während die Debitcard 90 Millionen Akzeptanzstellen weltweit habe.

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