Ein Blick auf die globale Lage, wirtschaftliche Herausforderungen und konkrete Projekte vor der eigenen Haustür.
Die Nachrichtenlage der vergangenen Tage spannt einen weiten Bogen: Während internationale Forscher vor einer Verschärfung der ökologischen Krise warnen, wird in Frankfurt und speziell im Norden der Stadt an Lösungen gearbeitet – sei es durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung von Bildung oder direktes bürgerschaftliches Engagement im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg.
Ernster globaler Befund
Der aktuelle »State of the Climate Report 2025« zeichnet ein besorgniserregendes Bild. Ein internationales Forschungsteam, unter Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), meldet, dass 22 von 34 lebenswichtigen Vitalparametern der Erde Rekordniveaus erreicht haben. Das Jahr 2024 gilt als das heißeste seit Aufzeichnungsbeginn. Die Wissenschaftler warnen, dass sich das Zeitfenster zum Handeln schließt, betonen aber gleichzeitig, dass wirksame Strategien verfügbar seien. Ein rascher Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sowie der Schutz von Ökosystemen könnten entscheidende Beiträge leisten.
Wirtschaftlicher Realismus aus Frankfurt
Dass der Klimawandel auch eine ökonomische Bedrohung darstellt, betont die Frankfurter Unternehmerin Hannah Helmke. Mit ihrer Firma „Right, based on Science“ berechnet sie die Klimawirkung von Unternehmen. Im Interview macht sie deutlich, dass der Begriff „Klimaschutz“ zu kurz greife. Es gehe vielmehr um den Schutz der menschlichen Lebensgrundlage. Frau Helmke kritisiert die zögerliche Haltung der Politik und warnt davor, dass Deutschland bei Zukunftstechnologien wie der Solartechnik den Anschluss verliere. Ihre Software ermöglicht es Firmen, Szenarien durchzuspielen, um ihren Beitrag zur Erderwärmung transparent zu machen und zu reduzieren.
Windkraft im Frankfurter Norden
Konkrete Maßnahmen zur Energiewende plant der Versorger Mainova im Norden Frankfurts. Auf der „Schäferköppel“ bei Nieder-Erlenbach sollen 4 neue Windräder entstehen. Die Anlagen sollen eine Gesamthöhe von über 266 Metern erreichen und ab 2027 klimafreundlichen Strom produzieren. Um die Akzeptanz vor Ort zu sichern, plant die Mainova Beteiligungsmodelle für Bürger. Details dazu sollen im Ortsbeirat 13 (Nieder-Erlenbach) vorgestellt werden.
Bildungsoffensive gegen Fachkräftemangel
Damit solche technischen Herausforderungen auch in Zukunft bewältigt werden können, investiert die IHK Frankfurt in die MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Mit 45.000 Euro fördert die Kammer drei neue MINT-Zentren in der Region, um junge Menschen frühzeitig für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Dies ist auch für die Schulen auf dem Riedberg relevant: Die neuen Standorte ergänzen das bestehende Netzwerk, zu dem bereits die Josephine-Baker-Gesamtschule gehört. Partner bei der praxisnahen Ausgestaltung der Lernangebote ist das Unternehmen Provadis.
Aufruf zur Gründung von Klima-Vereinen
Die Stadt Frankfurt möchte das Engagement direkt in die Stadtteile tragen und wirbt für die Gründung lokaler Klima-Vereine. Dezernentin Tina Zapf-Rodríguez betont, dass Klimaschutz vor der eigenen Haustür beginne. Die Stadt bietet hierfür Beratung und Fördermittel an. Ziel ist es, Nachbarn zu vernetzen, um gemeinsame Projekte wie Begrünungen oder den Austausch zu energetischen Sanierungen zu realisieren.
Wer sich lokal für die Umwelt und den Klimaschutz engagieren möchte kann dies hier tun: