Bildungsdezernentin setzt auf Nachmittagsbetreuung ab Mittwoch

Mit dem heutigen Start in den Wechselunterricht sollte die Notbetreuung an den Grundschulen bereits um 12 Uhr enden. Nach Eltern-Protesten wurde das Frankfurter Bildungsdezernat aktiv. Dezernentin Sylvia Weber erklärt gegenüber MAINRiedberg: „Ich gehe davon aus, dass wir eine Nachmittagsbetreuung ab Mittwoch hinbekommen.“

Zunächst war bei vielen Eltern auch in Riedberg und Kalbach die Erleichterung groß, dass an den Grundschulen der Wechselunterricht startet und die Kinder endlich ein bisschen mehr Normalität leben und erleben können. Die Verwunderung war aber ebenso groß, als bekannt wurde, dass an den unterrichtsfreien Tagen nur noch eine Notbetreuung für fünf Stunden am Vormittag vorgesehen ist. Das betrifft alle Kinder, die eine Erweiterte Schulische Betreuung (ESB) besuchen – allerdings nicht die Horte. Für Letztere ist das Sozialministerium zuständig, während die Regeln für die Schulen aus dem Kultusministerium kommen.

Eltern protestieren: „Wir benötigen eine verlässliche Betreuung“

Übersetzt auf den Riedberg bedeutet das: Kinder, die beispielsweise in der ESB der Grundschule 1 angemeldet sind, können an den Notbetreuungstagen nur bis 12 Uhr in der Schule bleiben. Kinder, die in den Horten Schatzinsel oder Weltraum angemeldet sind, gehen danach in ihre jeweiligen Horte und können bis 16 Uhr betreut werden. „Diese Ungleichbehandlung ist für die Eltern nicht nachvollziehbar. Diejenigen Eltern, die einen Anspruch auf Notbetreuung haben, benötigen eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder. Ein Zeitraum von 8.30 h bis 12 h ist definitiv nicht ausreichend“, schreibt eine Mutter an das Stadtschulamt. „Ich bitte Sie, sich der Sache anzunehmen und für eine mit Berufstätigkeit vereinbarende ausreichende Betreuung der Kinder einzusetzen.“

Auch weitere Riedberger Eltern, Elternvertreter und insbesondere der Stadtelternbeirat wenden sich an das Staatliche Schulamt, Bildungsdezernat und Lokalpolitiker. Mit der Bitte, die Nachmittagsbetreuung im Wechselunterricht schnellstmöglich einheitlich zu regeln.

Nachmittagsbetreuung voraussichtlich schon ab Mittwoch

Im Bildungsdezernat verwies man am vergangenen Freitag auf eine mit den Kommunen nicht abgestimmte Verordnung des Landes, die auch andere Städte und Kreise vor enorme Probleme stellt. Das Land gehe mit seiner Verordnung davon aus, dass die städtischen Beschäftigten und die Mitarbeitenden der Träger in der ESB oder der Jugendhilfe einfach für die Vormittagsbetreuung herangezogen werden können. Dann aber fehlen diese Kräfte am Nachmittag, so Bildungsdezernentin Sylvia Weber. Zugleich betonte die SPD-Politikerin, dass die Probleme „nicht auf dem Rücken der Beschäftigten oder der Eltern und Kinder ausgetragen werden“ dürfen und sicherte eine baldmöglichste Lösung zu.

Im Gespräch mit MAINRiedberg am heutigen Vormittag wurde Sylvia Weber konkret: „Ich gehe davon aus, dass es funktioniert und dass wir bereits ab Mittwoch eine Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen hinbekommen.“ Zugleich geht ein Dankeschön an die verschiedenen Träger, mit denen man seit gestern im Gespräch ist und die voraussichtlich noch im Laufe des Tages ihre Zustimmung signalisieren. Den morgigen Tag bräuchte man dann in den Schulen als Vorlauf. „Ich bin sehr froh, dass das so kurzfristig klappt“, sagt Weber

Betreuung wird in festen Gruppen stattfinden

Die Eltern sehnen sich nach einer Lösung, sind aber auch in Sorge davor, dass Hygienekonzepte unter diesen Bedingungen nicht mehr eingehalten werden könnten. Auch hier versucht Weber zu beruhigen: „Es wird auch in der Nachmittagsbetreuung feste Gruppen geben, die nicht gemischt werden. Damit ist auch eine Nachverfolgbarkeit gewährleistet.“

Foto: Stadt Frankfurt

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