Am Montag ist ein Mädchen auf dem Zebrastreifen vor der neuen Grundschule verunglückt. Mit einer Ampel wäre es wohl nie zu dem Unfall gekommen – davon sind Eltern und Elternbeirat überzeugt. Schon seit der Eröffnung der Marie-Curie-Schule hatten sie ein besseres Verkehrskonzept und mehr Sicherheit für die Kinder gefordert. Im März 2015 fand sogar eine „Schulwegsicherheitsbegehung“ mit Ortsbeiräten, den zuständigen Ämtern, Stadtpolizei und Elternvertretern statt. Passiert ist – nichts.
Warum? Zu den Fakten gehört, dass manche Initiative schon im Ortsbeirat verpuffte. Die Parteien blockierten sich gegenseitig. Einen Monat nach dem Termin vor der Schule hatte die SPD im Ortsbeirat einen Antrag gestellt, (trotz der von den Eltern geforderten zwei Ampeln) vorrangig eine Drück-Ampel plus Mittelinsel zu errichten und zwar an dem Überweg direkt vor der Schule. CDU, die Mehrheit der Grünen, Freie Wähler und Linke hatten den Antrag abgelehnt – weil sie “keine neue Entscheidung ohne Elternvertretung und Schulleitung” treffen wollten. Und die Diskussion drehte sich ohne Ergebnis weiter im Kreis.
Jetzt ist ein zehnjähriges Mädchen von einem Auto erfasst und verletzt worden. Zum großen Glück nicht schwer, wie Elternvertreter inzwischen erfahren haben. Es ist Wahlkampf, heute Abend ist die letzte Sitzung dieser Legislaturperiode. Jetzt gibt es (plötzlich) einen Ampel-Eilantrag. Auch Ortsvorsteherin Carolin Friedrich (CDU) erklärt nun: „Ich kann mir Tempo 30 in der Graf-von-Stauffenberg-Allee gut vorstellen und auch eine Ampelanlage.“
Die Sitzung findet um 19 Uhr in der alten Turnhalle am Grubweg in Kalbach statt. Die Elternvertreter der Marie-Curie-Schule appellieren an Mütter und Väter am Riedberg: „Bitte unterstützen Sie uns!“
(Text: cd/ Foto: Marco2811)