Was darf Künstliche Intelligenz? – Ethische Fragen im FIAS Forum

FIAS Forum Ankündigung

Über die Vereinbarkeit von Informationstechnologie und unseren moralischen Werten spricht die erste deutsche Professorin für Ethik der Informationstechnologie Judith Simon, im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS).

Am 23. Mai um 18:00 Uhr ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen zu einem Vortrag in der Reihe FIAS Forum. Im Anschluss können die Zuhörer mit Prof. Judith Simon bei Brezeln und Wein über Fragen zu Ethik und Künstlicher Intelligenz (KI) diskutieren.

Welche Verantwortung tragen wir bei der Nutzung moderner Informationstechnologie? Diese Frage zur zunehmenden Digitalisierung und Nutzung von KI beschäftigt die Ethikprofessorin der Universität Hamburg.

„Wann immer wir Entscheidungen oder Tätigkeiten an Maschinen delegieren, muss das auf eine Art und Weise geschehen, die die Handlungsfähigkeit von Menschen erweitert und nicht vermindert,“ sagte Frau Simon kürzlich in einem Interview des NDR. Dabei betont sie, dass KI eigentlich konservativ sei: Sie lerne aus alten Daten und schreibe diese Muster in den generierten Prognosen fort. „Entscheidungen für die Zukunft basieren dann auf diesen alten Daten“, gibt sie zu bedenken.

Frau Simon beschäftigt sich mit der Verschränkung ethischer, erkenntnistheoretischer und politischer Fragen im Kontext von Big Data, Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung. Als Mitglied des Deutschen Ethikrates sowie weiterer Gremien für wissenschaftliche Politikberatung prägt sie die Debatte über moralische und ethische Fragen mit, die den Umgang und die Steuerung moderner Informationstechnologie betreffen.

Benötigen wir also eine neue Ethik? Frau Simon betont, dass das Digitale bestimmte Fragen – nach Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit – nur verstärkt, allerdings unter veränderten Vorzeichen. KI sei nur bedingt handlungsfähig oder intelligent. Aber neue Akteure verlangten eine Ethik, die auch Handeln jenseits von Individuen in den Blick nimmt. Es gelte immer: „Wo endet die Freiheit des einen, wann verletzt sie andere? Wer bestimmt, wie Dinge funktionieren? Wer ist Leidtragender?“

Im Rahmen des FIAS Forum am 23. Mai stellt Frau Simon ihre Sicht auf die ethischen Chancen und Risiken des maschinellen Lernens dar und diskutiert mit Laien und Wissenschaftlern, wo und wie Steuerung und Eingriffe nötig und möglich sind. Die Expertin beleuchtet ethische, erkenntnistheoretische und politische Fragen im Kontext von Big Data, KI und Digitalisierung. Interessierte sind herzlich willkommen!

Anmeldung: Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Aufgrund begrenzter Kapazitäten für den anschließenden Empfang bitten wir um vorherige Anmeldung an forum@fias.uni-frankfurt.de.


Das FIAS Forum stellt viermal im Jahr aktuelle Themen aus den Naturwissenschaften und gesellschaftlichen Debatten wissenschaftlich und verständlich dar. Dies ermöglicht spannende Diskussionen über die akuten Herausforderungen in der naturwissenschaftlichen Forschung und deren Einfluss auf unsere Gesellschaft. Nach dem Vortrag besteht jeweils die Möglichkeit, sich bei einem kleinen Empfang mit der Sprecherin und weiteren Wissenschaftlern des FIAS auszutauschen.

Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies) ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebens- und Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Das FIAS ist eine gemeinnützige Stiftung zwischen der Goethe-Universität und privaten Stiftern und Sponsoren. https://fias.institute/

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