Endlich scheint wieder mal die Sonne. Das genießt man gerne am Riedbergplatz oder greift zu einem Buch. Denn „unser“ Bücherschrank ist endlich wieder voll! Wie vergangenen Woche berichtet und in den Riedberger Chat-Foren ausgiebig diskutiert, sind insbesondere neue und hochwertige Bücher zuletzt sehr schnell aus der Glasvitrine verschwunden. Vergangene Woche war der öffentliche Bücherschrank sogar komplett leergeräumt.
War es ein schlechter Scherz, Vandalismus oder das Werk von Flohmarkthändlern? Georg Raabe, einer der drei ehrenamtlichen Bücherschrank-Paten, hatte schon vorher von der Vermutung gesprochen, dass Flohmarkthändler das als Nachschubquelle nutzen könnten. Er hat sich auch an die Stadt gewandt und folgende Auskunft erhalten: „Das Phänomen der Flohmarkthändler ist leider nicht neu“, heißt es aus dem Amt für Straßenbau und Erschließung. Das führe auch dazu, dass sich der Bestand in den Frankfurter Schränken eigentlich immer auf etwas ältere Werke einpendelt.
So berichtete MAINRiedberg in der vergangenen Woche
Leider sei es aber so, „dass es keine Handhabe dagegen gibt“. Jeder kann die Bücher rausnehmen, auch wenn das natürlich anders gedacht ist. Selbst, wenn man jemanden auf frischer Tat ertappen würde – man könnte, realistisch betrachtet, nicht viel mehr machen, als dieser Person ins Gewissen zu reden. Der Experte von der Stadt hat bereits „von einem Fall gehört, in dem jemand, der einen Schrank gerne mit guten Büchern bestückt, inzwischen weiß, wann der ,Profi‘ kommt, und immer kurz danach die Bücher reinstellt“.
Am Riedbergplatz ist unser Bücherschrank dank vieler Bücherfreunde inzwischen wieder wunderbar gefüllt. Die Bücherschrank-Paten haben ein Schreiben angebracht, mit einem Appell an alle Nutzer und mit der eindringlichen Warnung an Diebe. Georg Raabe und Mitstreiter hoffen, dass so der Bücherklau zumindest eingedämmt werden kann.
(Fotos: Georg Raabe/ cd)