„Du und dein Vormund – gemeinsam Zukunft gestalten“ lautet die Devise des Frankfurter Kinderschutzbundes. „Mit Inkrafttreten der Vormundschaftsreform zum 01.01.2023 hat die ehrenamtliche Einzelvormundschaft Rückenwind bekommen“, sagt Dr. Anja Sommer vom Frankfurter Kinderschutzbund.
Das Jugendamt wird stärker in die Pflicht genommen, vorrangig Einzelpersonen zu finden, die ehrenamtlich Vormundschaften übernehmen. Denn „eine Person, die die Vormundschaft aus bürgerschaftlichem Engagement und nicht im Rahmen einer auf Einkommenserwerb gerichteten beruflichen Tätigkeit übernimmt, ist am ehesten in der Lage, Zeit und persönliche Zuwendung für das Mündel aufzubringen, und ist daher von besonderem Wert für ihn.“ so die Gesetzesbegründung.
Ehrenamtliche Einzelvormünder unterstützen Kinder und Jugendliche in allen Lebensbereichen, bieten ein Netzwerk außerhalb der professionellen Jugendhilfe und sind konstante Bezugspersonen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
Genau das macht der Frankfurter Kinderschutzbund in Kooperation mit dem Jugendamt und dem Familiengericht Frankfurt schon seit 10 Jahren. In Frankfurt konnten so bereits über 200 Kinder und Jugendliche von der Unterstützung durch einen Einzelvormund profitieren.
Aktuell sucht der Kinderschutzbund vor allem Vormünder für Kinder und Jugendliche aus dysfunktionalen Familien (Das Wort dysfunktional bedeutet, dass Funktionen fehlen oder nicht ausreichend vorhanden sind). „Wir suchen Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen und die nicht davor zurückschrecken, dass der Umgang mit belasteten jungen Menschen auch mit Herausforderungen verbunden ist“, so Sommer weiter.
Dabei steht der Kinderschutzbund in allen Situationen, bei Fragen und Schwierigkeiten jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, bietet Gruppenabende, Fortbildungen, Austausch und Supervision. Der Einstieg in die vorbereitende Schulung ist ab Juni 2023 möglich. Interessierte erreichen uns gerne per eMail an vormundschaft@kinderschutzbund-frankfurt.de.
Weitere Informationen zum Angebot
Es gibt viele Gründe, warum ein Kind nicht mehr bei seiner Familie leben kann und einen Vormund braucht. Wenn Eltern im Ausland leben, gestorben sind oder nicht in der Lage sind, ihr Kind angemessen zu erziehen, brauchen Kinder und Jugendliche einen gesetzlichen Vertreter, der ihre Interessen wahrnimmt, sich Zeit nimmt und sie auf dem Weg ins Erwachsenenleben begleitet. Ehrenamtliche Vormünder sind hierfür besonders geeignet, weil der persönliche Kontakt zwischen Vormund und Mündel im Vordergrund steht. Mit ihrem Einsatz ermöglichen sie Kindern und Jugendlichen so eine bestmögliche Chance auf eine positive Entwicklung und Zukunft.
Für Rückfragen, Interviews und weiterführende Informationen stehen Mitarbeiter des Kinderschutzbundes gerne auch persönlich zur Verfügung.
Leitung: Dr. Anja Sommer (Juristin) und Brita Einecke (Dipl. Päd.)
Telefon: 069-200 62 99-13 oder 069-200 62 99-12 oder mobil unter 0162-2492499
eMail: vormundschaft@kinderschutzbund-frankfurt.de