Mit der Besiedlung des Riedbergs suchten die neuen Bewohner Lösungen für die Herausforderungen des täglichen Lebens. Gleichgesinnte fanden hier zusammen und Kontakte wurden geknüpft. So manches Projekt ließ sich auch nur in der Rechtsform eines Vereins anpacken.
Vereinsgründungen am Riedberg
- 2005 IG Riedberg
- 2005 Josua Gemeinde
- 2006 Billabong
- 2006 Der Riedbergchor
- 2011 SC Riedberg
- 2016 Culture Club
- 2017 Bee Friends
- 2018 Riedberger SV
- 2019 Kleingartenverein Riedberg
- 2021 Klimaschutz-Initiative Riedberg
- 2024 Frankfurter Bürgerenergiegenossenschaft
- 2024 Accordion Soundscapes Ensemble
Die ältesten Vereine am Riedberg sind inzwischen 15 bis 20 Jahre alt und man könnte sagen, sie kommen in die „Pubertät“. Die Gründer der Vereine, die mit viel Enthusiasmus und Optimismus an die Arbeit gegangen sind, haben inzwischen den Stab an andere Verantwortungsträger weitergegeben.
Die täglichen Probleme der Vereine
Inzwischen kämpfen auch einige der Riedberger Vereine mit den gleichen Problemen wie die sonstigen Vereine in Frankfurt und Deutschland:
- Verantwortliche, qualifizierte Vorstände finden
- Nachwuchs und Mitglieder finden
- Raumprobleme lösen:
- Flächen für Training
- Räume für Veranstaltungen
- Lagerflächen für Material
- Macher finden, die reichlich vorhandenen Ideen und Ansprüche umsetzen
- Sponsoren für kostenintensive Projekte finden
- Hilfe bei der Bewältigung administrativer Herausforderungen finden
- …
Krisenmanagement
Auch die ersten Krisen sind inzwischen bei den zahlreichen Vereinen eingekehrt. Der Culture Club beispielsweise wurde mangels Bürgerengagement inzwischen wieder geschlossen. Machtmissbrauch, Richtungsstreit, und viele andere streitige Themen setzen den Verantwortlichen der Vereine zu.
So wie bei Schlangen und Krebstieren wird die Haut, in diesem Fall die Satzung, zu eng und muss abgestreift bzw. in wesentlichen Teilen neu formuliert werden. Gerade das Wachstum der Vereine wurde zur Gefahr. Interne Kontrollen bei immer höheren Umsätzen und Verantwortlichkeiten wurden vernachlässigt. Die Schäden für die Vereinsmitglieder waren erheblich.
Wie man am Beispiel der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt und Wiesbaden in den vergangenen Jahren sehen konnte, führte das zu Strafverfahren, Rückforderungen von Fördergeldern und zum temporären Verlust der Gemeinnützigkeit mit entsprechenden Steuernachzahlungen.
Die Satzung – Hilfe oder Pflicht
Die Satzung wurde und wird bei vielen (vor allem jüngeren) Vereinen bisher als Pflichtübung angesehen. Dabei ist sie das Grundgesetz der Vereinsmitglieder und der rechtliche Rahmen für Schadensersatzansprüche gegenüber verantwortlichen Vorstandsmitgliedern.
Auch organisatorische Neuausrichtungen wie zum Beispiel die Wandlung in eine Spartenorganisation wird in der Satzung oft nicht abgebildet. Das Thema Mitgliedsbeiträge und deren Einzug bei den Vereinsmitgliedern wird gerne stiefmütterlich behandelt. Eine eigene Beitragsordnung, rechtzeitig beschlossen, würde hier klare Rechte und Pflichten beschreiben. Auch die Frage von Pflicht-Arbeitseinsätzen kann hier beschrieben werden.
Externe Unterstützung
Hilfe bei diesen oft verzwickten Fragen bieten spezialisierte Fachanwälte, Verbände oder Vereinsringe, die sich mit solchen Themen stellvertretend für die vielen Vereinsvorstände auseinandersetzen. Denn der Vereinsvorstand soll sich zwar um alles kümmern und soll für alles verantwortlich sein, aber seine Arbeitszeit und sein Fachwissen sind doch beschränkt.
Nicht außer Acht lassen sollte man dabei auch, dass sich die Rechtsprechung und die Gesetze immer mal wieder ändern und man auch präventiv aus den Fehlern anderer lernen kann!