Schlagwort: Republik Korea

Wie geht es weiter mit dem Generalkonsulat der Republik Korea?

Vizekonsul des Generalkonsulats der Republik Korea

Herr Kuntaek Hong, Vizekonsul des Generalkonsulats der Republik Korea berichtete am Freitag dem Ortsbeirat 12, wie der aktuelle Stand der Fertigstellung des neuen Konsulatsgebäudes und wie die zukünftige Planung aussieht.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss

2014 Der Bau eines neuen Gebäudes wurde beschlossen und mit der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH bezüglich eines Grundstücks verhandelt. Danach wurde eine Bauplanung erstellt und zwei Jahre später lag auch die entsprechende Baugenehmigung seitens der Stadt vor.
2016 Die Frankfurter Neue Presse berichtet, dass in einem Jahr der Bau fertig sein soll. Der Entwurf stammt aus der Feder von Prof. Eun Young Yi aus Köln.
2019 Stellungnahme des Magistrats: Die Verzögerungen bei der Fertigstellung gehen nach den Informationen des Generalkonsulates auf die hohe Baukonjunktur und damit verbundene Kapazitätsengpässe der beauftragten Firmen, sowie den Wechsel einer beauftragten Firma zurück.
2020 Wurde eine neue Bauleitung beauftragt.
2020 März: Beginn der Covid-19 Pandemie: Die Bauarbeiten wurden aufgrund der Pandemie vorübergehend ausgesetzt.
2021 Januar: Ziel ist es, die Bauarbeiten in der zweiten Hälfte des Jahres fertigzustellen.
2021 April: Das Projekt wurde wegen der Bewertung und Abrechnung der laufenden Bausituation verzögert. Aktuell habe man das Ziel im kommenden Jahr, also 2022, die Arbeiten endlich abzuschließen und auf den Riedberg umzuziehen.
2023 Januar: Frankfurter Neue Presse: Auch der Magistrat, der sich im stetigen Austausch mit dem Konsulat steht, weiß nicht, wann die Arbeiten abgeschlossen seien werden. So werde über die Bereitstellung der für die Fortsetzung der Baumaßnahmen erforderlichen Mittel im Außen- und Wirtschaftsministerium der Republik Korea entschieden.
2024 April: Es ist aber davon auszugehen, dass die Baukosten erheblich höher sind als ursprünglich kalkuliert. Ein „zusätzliches Budget“ ist daher bereitgestellt worden. Auch fanden mehrere Wechsel der am Bau Beteiligten statt. Das Generalkonsulat arbeitet an „Ergänzungsplänen“, um den Neubau bis 2025 abzuschließen. Ein „Einzug im Jahr 2026“ wird angestrebt.

Aktueller Stand und Aussicht

Nach einer aktuellen Baubesichtigung, konnten die Sachverständigen feststellen, dass das Bauvorhaben bereits zu etwa 70 % bis 80% fertiggestellt ist.
Inzwischen wurde auch ein neuer Architekt gesucht und gefunden, der bereit ist, das Bauvorhaben zu Ende zu führen. Jetzt müssen noch die entsprechenden Fachfirmen unter Vertrag genommen werden.
Das Gelände wird von einer Sicherheitsfirma laufend (videotechnisch) überwacht. Ein Dienstleister ist damit beauftragt, beispielsweise jetzt im Winter bei Schneefall, sich um das Räumen und das Freihalten der Gehwege zu kümmern.
Nach erfolgreichem Einzug der Belegschaft, voraussichtlich 2026, ist eine große Einweihungsparty geplant, zu der auch die Nachbarschaft des Ortsteils Kalbach-Riedberg dann herzlich eingeladen werden soll.

Koreaner in Deutschland

In Deutschland leben etwa 40.000 Koreaner, von denen etwa die Hälfte in Hessen und davon der größte Teil im Rhein-Main-Gebiet zu Hause ist. Allein in Frankfurt leben über 5.000 Menschen mit koreanischen Wurzeln.
Herr Kuntaek Hong lebt mit seiner Familie am Riedberg. Seine Kinder besuchen Schulen vor Ort. Der Besuch deutscher Schulen hat für seine Kinder den Vorteil, dass sie schnell Deutsch lernen und so sich mit den Mitschülern und Nachbarkindern gut unterhalten können. Dies ermöglicht ihnen auch die Teilnahme an Sportangeboten und anderen Veranstaltungen der lokalen Vereine.
Koreaner sind sehr aktiv beim Erlernen der deutschen Sprache, um sich kulturell in die nachbarliche Gemeinschaft mit einzubringen.

Wirtschaftsbeziehungen

Herr Hong wusste auch zu berichten, dass vor Kurzem wichtige Verträge zwischen Deutschland und Südkorea abgeschlossen worden sind. Daraufhin hat sich der geschäftliche Austausch zwischen beiden Ländern nochmals intensiviert. Nach der Volksrepublik China und Japan ist Korea der drittwichtigste Absatzmarkt Deutschlands in Asien. Deutschland ist unter den europäischen Ländern der größte Handelspartner Koreas. Darüber hinaus haben viele große koreanische Konzerne wie z. B. Samsung, Hyundai und LG europäische Zentren in Deutschland errichtet. Die Koreaner in Deutschland haben viele lokale Betriebe gegründet, so dass ihr Landsleute in Deutschland mit landestypischen Produkten und Dienstleitungen genauso gut versorgt werden, wie in ihrer Heimat.

Kulturelle Gemeinsamkeiten und kultureller Austausch

Deutschland und Südkorea verbindet eine lange gemeinsame Geschichte, die vielen Deutschen nur wenig bekannt ist: Beide Länder haben eine geteilte Geschichte hinsichtlich des Zweiten Weltkriegs und erlebten ein Wirtschaftswunder in den 1950er und 1960er Jahren. Wirtschaftlich gesehen sind beide Länder rohstoffarm und Marktführer im High-Tech-Bereich.
Die erste Kontaktaufnahme der Republik Korea mit der Bundesrepublik Deutschland war Anfang 1953 anlässlich des Koreakriegs. Deutschland unterstützte Korea durch eine Spende zur Ausstattung der ärztlichen Behandlungsstellen in Südkorea und die Entsendung des Deutschen Roten Kreuzes.
Das gemeinsame Schicksal der Teilung beider Nationen sowie das gleiche Ziel der Wiedervereinigung schufen nicht nur eine freundliche Atmosphäre, sondern leisteten auch einen Beitrag zur Förderung der Beziehungen beziehungsweise der großzügigen Entwicklungshilfe der Bundesrepublik Deutschland an Südkorea.
Zurzeit studieren rund 5.500 Koreaner an deutschen Hochschulen. Beim kulturellen Austausch stößt deutsche klassische Musik in Südkorea auf großes Interesse, während K-Pop und K-Drama immer mehr Anhänger in der jungen deutschen Generation finden.
Der Ortsbeirat freut sich auf eine noch intensivere Vernetzung zwischen Deutschen und Koreanern, wenn erst die Mitarbeiter des Generalkonsulats an den Riedberg umgezogen sind. Dann wird Herr Hong auch nicht mehr täglich den Weg nach „Dribbdebach“ zu seiner Arbeitsstelle zurücklegen müssen, sondern kann „vor seiner Haustür“ arbeiten.

Standortwahl

Dass sich die Koreaner bei ihrer Standortsuche für den Riedberg entschieden haben, hat mehrere Gründe. Neben den räumlichen, arbeits- und sicherheitstechnischen Anforderungen, die nun erfüllt werden, war auch die verkehrstechnische Anbindung des Riedbergs ein ausschlaggebender Punkt. Auch der moderne Baustil des Stadtteils, die Parkanlagen und die allgemeine Sauberkeit haben die Koreaner für diesen Stadtteil eingenommen.
Eine gute Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier im Mertonviertel wird sicherstellen, dass nach Einzug der Mitarbeiter die Sicherheitslage rund um das Konsulat herum noch einmal erhöht wird.


Über das Generalkonsulat
Das Generalkonsulat der Republik Korea ist für die Amtsbezirke: Hessen, Baden-Württemberg, und Bayern zuständig. Die Mitarbeiter sitzen bisher noch in der Lyoner Straße 34 in Niederrad. Angesichts der enormen wirtschaftlichen Bedeutung von Hessen, Bayern und Baden-Württemberg für die Handelsbeziehungen zwischen Korea und Deutschland ist das Generalkonsulat bestrebt, die Zusammenarbeit zwischen Korea und den drei Bundesländern stetig zu verbessern und auszubauen. Dieser Austausch ist mittlerweile längst nicht nur von wirtschaftlichen Interessen geleitet, sondern hat sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf die Umsetzung gemeinsamer kultureller Projekte ausgeweitet. Das enge freundschaftliche Verhältnis zwischen Korea und Deutschland spiegelt sich nicht zuletzt auch in der zunehmenden Begeisterung vieler Deutscher an der koreanischen Kultur wider. Die koreanische Popkultur, Kunst und Sprache erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, besonders unter den jüngeren Deutschen. Durch die Förderung und Unterstützung verschiedenster Projekte trägt das Generalkonsulat dieser Entwicklung Rechnung und erweitert die Bekanntheit und Popularität Koreas in Deutschland.

Teile diesen Beitrag mit Freunden