Schlagwort: Main-Äppel-Haus

Streuobstwiesen wichtig für Nachhaltigkeitsziel

Ehrenamtliche Baumpflege

Zu den Baumkulturen gehören Anpflanzungen landwirtschaftlich genutzter Bäume, zum Beispiel Obstbaumplantagen, Kaffeeplantagen. Tannenbaum-Felder oder Ölbaumplantagen. Sie bedecken weltweit mehr als 183 Millionen Hektar, werden aber in der öffentlichen Wahrnehmung (z. Bsp. in der Agrarpolitik) weitgehend übersehen.

Doch für die Erreichung der die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) spielen sie eine wichtige Rolle. Diese Kulturen sind für die Weltwirtschaft unverzichtbar und bieten ein immenses Potenzial für den Schutz der Biodiversität und des Klimas. Sie sind dadurch die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, weltweit.

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat sich dieses Themas angenommen und seine Erkenntnisse in einem Artikel in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.

Der Kern seiner Empfehlung an die Politik: Gezielte Förderung nachhaltiger Landwirtschaft mit Baumkulturen zu entwickeln.

Der Fokus der Agrarpolitik lag bisher auf einjährige Kulturen wie Weizen, Sonnenblumen oder Reis. Ihr ökologischer Nutzen ist wegen der einfachen Vegetation und der kurzen Erntezyklen oft begrenzt.

Baumkulturen dagegen

  • stabilisieren mit ihren Wurzeln den Boden
  • verringern Treibhausgase
  • bieten stabile Lebensräume
  • fördern die Artenvielfalt bei nachhaltiger Bewirtschaftung

Außerdem erfordern sie in der Regel mehr Handarbeit, was besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wichtige Arbeitsplätze bietet. Richtig bewirtschaftet können diese Systeme die Biodiversität schützen, den Klimawandel bremsen, Armut lindern und jährlich etwa 1.000 Millionen Tonnen Lebensmittel liefern.

Die Stadt Frankfurt hat dieses Thema schon seit Jahren im Fokus und fördert beispielsweise das Main-Äppel-Haus. Dieses hat sich inzwischen zur Institution entwickelt. Als gemeinnütziges Streuobstzentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt der Streuobstwiesen im Stadtgebiet zu erhalten und sich der Kultur des Apfels als Teil der Frankfurter Identität zu widmen.

170 Sorten wachsen auf den Streuobstwissen der Mainmetropole fast so viele, wie Nationen in Frankfurt vertreten sind. Auch auf der Stromwiese am Riedberg hat die Stadt erst wieder eine ganze Reihe von Obstbäumen gepflanzt und so in die Zukunft investiert.

Letztes Jahr wurde in Seckbach eine Fläche gerodet, auf der die neue Äppel-Akademie entstehen soll. „Die Akademie ist der nächste Schritt in einer großartigen Geschichte“, lobte Mike Josef, Frankfurts Oberbürgermeister, dessen beide Kinder auch schon bei Kursen im Main-Äppel-Haus waren. So wie fast 3.000 andere im vergangenen Jahr. Alles in allem ist das Projekt mit 400.000 Euro veranschlagt. Gut investiertes Geld für Landschafts- und Naturschutz.


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Keltermobil auf dem Riedberg

Keltertag am Kautenhof

Am 8. Oktober von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr ist es wieder so weit. Dann kommt das Keltermobil wieder auf den Riedberg zum Kautenhof 1 in 60438 Frankfurt. Die diesjährige Apfelerntesaison hat begonnen. Wer mindestens 100 Kilogramm Obst mitbringt, kann daraus seinen eigenen Saft herstellen lassen. Auf Wunsch wird das Obst auch angekauft.

Die mobile Kelter des Main-Äppel-Hauses vom Lohrberg ist schon seit einigen Tagen im Rhein-Main-Gebiet unterwegs um diverses Obst (Äpfel, Quitten, Birnen) zu versaften.

Wie funktioniert das Gerät?

Trotz der vielen Hebel, Ventile, Starkstromanschlüsse, Edelstahlflächen und den wie zwei Flügel aufklappbaren Seitenflächen ist das Prinzip des mechanischen Ungetüms simpel. Über ein schräges Förderband wird das Obst in eine mit Wasser gefüllte Waschwanne befördert. Dort wird es von grobem Schmutz und kleinen Tieren befreit.

Dann holt sich eine Spindel das gereinigte Obst, hebt es zwei Meter an und befördert es in den Schredder, der das Obst zerkleinert. Danach wird der Obststrom „Maische“ genannt und fällt auf ein hellblaues Förderband. Dieses Band drückt die Maische gegen eine Walze und motiviert so den Saft heraus zu kommen, um dem auf ihm lastenden Druck zu entgehen.

Die Maische wird dadurch aufgeteilt in einen trockenen Fruchtrest, den man „Trester“ nennt und der in einem Anhänger gesammelt wird und in den Saft, der weiterbearbeitet wird. Etwa 70 % des ursprünglichen Obstes wird zu Saft, die restlichen 30 % werden als Viehfutter zum Beispiel Schäfern für ihre Tiere angeboten.

Keltertag der IG Riedberg

Der Trester-Sammler

Aus dem Saft wird entweder Kaltsaft, der zu Äppelwoi vergoren wird, oder der Saft wird noch auf 80° Celsius erhitzt und so haltbar gemacht (pasteurisiert). Abgefüllt in luftdichte Plastiksäcke und eingetütet in dekorative Pappkartons kann er dann verkauft werden. Durch diese Behandlung ist er im ungeöffneten Zustand 1-2 Jahre haltbar.

Und hier noch ein wenig Zahlen und Daten

  • Über 3 Tonnen kann die Maschine und ihre Bedienmannschaft pro Tag verarbeiten.
  • Danach sind noch 2 Stunden Reinigung des Geräts angesagt, bevor es auf den Lohrberg zurückgeht.
  • 2019 übernahm das Main-Äppel-Haus die Keltermaschine von einem Kollegen aus dem Kahlgrund.
  • Dieses Gerät ist die einzige rollende Kelter in der Rhein-Main-Region.
  • 80.000 Liter Saft wurden etwa im vergangenen Jahr herausgepresst. In den letzten 3 Jahren ergab das insgesamt über 250.000 Liter leckeren Obstsaft.
  • Zwischen September und Ende Oktober hat das Team gut 40 Einsätze.

Qualität kommt nicht von ungefähr

Außer regelmäßiger Wartung und Reinigung des Geräts ist es wesentlich, dass die Kunden wirklich gesundes Obst anliefern und nicht schon faulige und vergammelte Äpfel. Sortenreinheit oder geschickte Kombination von Obstsorten können dann zu besonders leckeren Säften führen.

Einen persönlichen Termin kann man unter kelterei@mainaeppelhauslohrberg.de vereinbaren oder unter der Rufnummer: 0179-3400251. Weitere Infos, Termine & Preise unter www.mainaeppelhauslohrberg.de.

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Kautenhof

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Kautenhof 50.181512, 8.639803
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