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Geopfad Stadt-Land-Fluss

Geopfad Station 10

Das Umweltamt bzw. die Projektgruppe GrünGürtel unterstützt gerne das federführende Geo-Institut der Uni Frankfurt bei der Instandsetzung des Geopfads, finanziert aus den Mitteln des Ortsbeirats Kalbach-Riedberg. Die Plakate der Stationen 9 und 10 werden zeitnah durch den GrünGürtel-Pflegetrupp entfernt.

Die federführende Geo-Institut der Uni Frankfurt hat ein Angebot von der Druckerei für den Neudruck der Plakate für Station 10 angefragt. Nach Neudruck soll zeitnah der Austausch der Plakate an den Dreieckstafeln erfolgen.

Der Ortsbeirat hatte den Magistrat gebeten, sich über das Umweltamt mit den für das Projekt „Geopfad Stadt-Land-Fluss“ Verantwortlichen (http://www.geopfad-frankfurt.de) in Verbindung zu setzen und die Instandsetzung der zu weiten Teilen zerstörten und mit Graffitis übersprühten Dreieckstafeln der Stationen 9 „Alles fließt…“ und 10 „Fränkische Ammoniten in Frankfurt – Fossiliensuche am Riedberg“ zu veranlassen. Die Mittel hierfür stellt der Ortsbeirat aus seinem eigenen Budget für Investitionen im Stadtteil zur Verfügung, aus dem z. B. auch die Bücherschränke finanziert wurden.

Der Geopfad wird im Internet als „Gemeinschaftsprojekt des Fachbereiches Geowissenschaften/Geografie an der Goethe-Universität und des Ortsbeirates 8 Heddernheim-Niederursel-Nordweststadt der Stadt Frankfurt am Main“ ausgewiesen. Seine 9. Station befindet sich am Kätcheslachweiher, die 10. und letzte Station „Fränkische Ammoniten in Frankfurt – Fossiliensuche am Riedberg“ befindet sich im Bonifatiuspark an der Straße „Zur Kalbacher Höhe“.

Die dort aufgestellte Dreieckstafel ist seit geraumer Zeit in weiten Teilen zerstört und mit Graffitis übersprüht, was weder dem Erscheinungsbild des Bonifatiusparks gut zu Gesicht steht, noch dem Anliegen des Geopfades gerecht wird, geografische und geowissenschaftliche Sachverhalte näherzubringen und aufzuzeigen.


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Der Geopfad (ver-)endet am Riedberg

Geopfad-Tafel

Geo-Wissenschaften sind an vielen Stellen sichtbar. Auch direkt vor unserer Haustür am Riedberg sind 3-4 Stationstafeln des 7,5 km langen Geopfades, der in der Römerstadt beginnt, zu finden.

  • Station 7: „Loch Löss“
    Straße „Im Kreuzerhohl“. Hinter der Brücke über die Rosa-Luxemburg-Straße hinweg.
  • Phantom-Station 8: Aussichtsturm
    Die damals geplante Aussichtsplattform sollte eine Rundumsicht vom Riedberg zu allen Mittelgebirgen der Umgebung ermöglichen.
  • Station 9: Kätcheslachweiher im Kätcheslachpark
    Die Teichanlage ist in erster Linie eine „entwässerungstechnische Anlage“, sie dient der Regenwassersammlung und Regenwasserrückhaltung.
  • Station 10: Natursteinmauer im Bonifatiuspark
    Fränkische Ammoniten in Frankfurt – Natursteinmauer im Bonifatiuspark.

Beteiligte

Der Geopfad wurde als „Gemeinschaftsprojekt des Fachbereiches Geowissenschaften/Geografie an der Goethe-Universität und des Ortsbeirates 8 (Heddernheim-Niederursel-Nordweststadt) der Stadt Frankfurt am Main“ ausgewiesen. Finanziert wurde das damals rund 15.000 Euro teure Projekt aus dem Budget des Ortsbeirates 8 und durch die Sponsoren Flughafen-Stiftung, Freunde und Förderer der Universität und anderen. Eine Übersichtskarte und ein Faltblatt gab das Umweltamt heraus.

Pädagogisches Ziel

An den 10 Stationen zeigt der Geopfad „Stadt-Land-Fluss“, was sich alles unter dem Begriff „Geo“ verbirgt. Er erklärt Zusammenhänge zwischen tieferen Untergrund, Landschaft und Gewässer, der Nutzung des Gesteins und des Bodens bis hin zur Stadtplanung und gegenwärtigen Bebauung. An 9 der 10 Geopfad-Stationen gab es darüber hinaus für Kinder eine eigene Informationstafel und Objekte zum Anfassen, Spielen und Ausprobieren.

Route Geopfad

Route Geopfad

Die Schöpfer

Die Initiative für den Geopfad hatte 2006 der stellvertretende Ortsvorsteher im Bezirk 8, Robert Pastyrik, ergriffen. Auf die Idee des damals 38-Jährigen, der selbst Geografie studiert hatte, ist dann Judith Jördens vom Fachbereich Geo-Wissenschaften der Goethe-Universität aufmerksam geworden. Einen guten Teil der Info-Tafeln haben Geografie-Studenten wie Frau Marion Richert erarbeitet. Gerade noch rechtzeitig ist damals die Eröffnung im „Internationalen Jahr des Planeten Erde“ 2008 gelungen. Das Motto hatten die Vereinten Nationen ausgerufen.

Erosion und Vandalismus

Die aufgestellten Informationstafeln sind seit geraumer Zeit in weiten Teilen zerstört und mit Graffitis übersprüht, was weder dem Erscheinungsbild des Riedbergs, bzw. Frankfurts gut zu Gesicht steht, noch dem Anliegen des Geopfades gerecht wird, geografische und geowissenschaftliche Sachverhalte dem interessierten Publikum zu vermitteln. Fast vom ersten Tage an, wurden die Aufsteller von Chaoten bis zur Unkenntlichkeit besprüht, eingetreten und die speziell für Kinder gedachten interaktiven Elemente mit Gewalt zerstört. Seitdem sind diese Schautafeln für viele Spaziergänger und Nachbarn eine stete Erinnerung an sinnlose Gewalt.

Geopfad Verwüstung

Aufsteller im Bonifatiuspark

Finanzierung der Neugestaltung

Da das Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main – neben anderen Beteiligten – als Förderer des Projektes angeführt wird, liegt es nahe, dass die Stadt die Instandsetzung der Geo-Tafel veranlasst und gegebenenfalls auch die hierzu erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung stellt oder andere Sponsoren wieder mit ins Boot holt.

Was lange währt, …

Bereits im September 2019 wurde in der Presse berichtet, dass die Schilder des Geo-Lehrpfads, der in Teilen über den Riedberg führt, erneuert würden. Der Magistrat hatte damals mitgeteilt, dass die Rohlinge für neue Hinweistafeln (Aluverbund-Platten) bereits geliefert wurden. Nach Angaben der Projektverantwortlichen bedurfte es nur noch einiger inhaltlicher Überarbeitungen, Aktualisierung bzw. Neugestaltung der Texte und Abbildungen. Dann würde einem runderneuerten Geo-Lehrpfad nichts mehr im Wege stehen.

Herr Sascha Staubach, Geowissenschaftler an der Goethe-Universität, der die Zuständigkeit für den vergessenen Lehrpfad in 3. Generation von den Vorgängern geerbt hatte, berichtete dass interaktive Elemente, so genannte Mitmach-Objekte, nicht mehr verwendet werden sollen (da besonders Vandalismus-gefährdet). Stattdessen würde es einen mit dem Handy ablesbaren QR-Code geben.

Auch eine Erweiterung um zwei weitere Stationen sei geplant. So soll der „Wissenschaftsgarten“ der Biowissenschaften auf dem Riedberg integriert werden in den Verlauf des Lehrpfades und eine große geologische Karte vom Rhein-Gebiet-Gebiet.
So weit der Stand 2019.

Es gibt viel zu tun

Die Ursache für die Verzögerung der Umsetzung liegt aber offenbar nicht bei dem jungen Dekanatsassistenten, sondern im allgemeinen Zuständigkeits-Wirrwarr. Das Umweltamt ist für das Layout, die Geowissenschaftler für die Inhalte zuständig. Ein Teil der Texte kommt von der Ernst-May-Gesellschaft. Insgesamt sind 30 Tafeln zu erstellen und im Gelände anzubringen. Vorher müssen die alten Reste entfernt werden.

An der Universität wiederum fehlt es an personellen Kapazitäten, um das Projekt entsprechend umzusetzen. Auch Herr Staubach muss sich noch um andere Arbeitsfelder kümmern. Daher läuft das Projekt „Geopfad“ so nebenher. Auch die Corona-Pandemie habe zu den Verzögerungen beigetragen.

Das Projekt entstand lange vor Staubachs Zeit, ebenso die dazugehörige Homepage. Mittlerweile seien etliche Informationen verloren gegangen, etwa darüber, wer eigentlich als Webmaster für die Internetseite zuständig ist. Umso schwieriger seien jetzt die Abstimmungen darüber, wer sich um das Layout der neuen Tafeln kümmern soll.

Lokale Unterstützung

Der Ortsbeirat 12 (Kalbach, Riedberg) unterstützt die Instandsetzung der Stationen des Frankfurter Geopfades, die in seinem Bezirk liegen, und stellt dafür bis zu 180 Euro bereit. Das beschloss das Gremium im April dieses Jahres.
Begründung: Die Geo-Agentur bereitet derzeit die Aufstellung neuer Tafeln vor, verfügt aber nicht über die entsprechenden Mittel. Deshalb übernimmt der Ortsbeirat nun die Druckkosten.

Dem Magistrat wurde darüber hinaus bereits im Februar nahegelegt, an der Umsetzung der Tafelerneuerung mitzuwirken.


Kommentar

Deutschland ist gut im Schmieden von Plänen und Entwerfen von Vorschriften. Wenn es an die Umsetzung geht, stehen wir uns meist selbst im Weg. Von daher werden wir uns noch in großer Geduld über müssen.

Die Einbindung zeitgemäßer QR-Code-Technik ist sicherlich von Vorteil. Schade, dass die Idee des Aussichtsturms nie umgesetzt wurde. Auch eine Verlängerung des Geopfades nach Kalbach wäre schön gewesen.

A. Woitun

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