Schlagwort: Baumschnitt

Baum-Wilderer am Werk

Halbkugel-Bäume

Auf dem Riedberg gibt es eine Reihe von schönen Spazierwegen, die an der Schnittstelle zwischen Stadt und Landwirtschaft verlaufen. Einer der interessantesten Wege führt südlich der Carl-Hermann-Rudloff-Allee entlang.

Der Spaziergänger hat dabei auf der einen Seite einen schönen Ausblick auf eine landwirtschaftliche Nutzfläche und auf der anderen Seite einen Blick auf die »Weißen Villen«, die rund um drei Ringstraßen errichtet wurden.

Im Winter fällt es vielleicht nicht so auf, weil die Bäume kein Blätterkleid tragen, aber in den Sommermonaten kann man feststellen, dass die Bäume entlang dieses Weges keine Rundkrone tragen, sondern nur eine Halbkugel an Blätterwerk aufzuweisen haben.

Eine Nachfrage beim Grünflächenamt hat jüngst dazu geführt, dass die Situation vor Ort noch einmal kontrolliert wurde und in den entsprechenden Auftragsdokumenten geprüft wurde, welchen Arbeitsumfang die Fachfirmen vom Grünflächenamt übertragen bekommen hatten.
Die Feldahorne müssen regelmäßig fachgerecht zurückgeschnitten werden, da sich die Bäume an der Grenze zu privaten Gärten befinden. Da jedoch die Hecken der Privatgärten relativ hoch ausfallen, musste bei dem beauftragten Formschnitt zusätzlich bei einigen Bäumen auch noch die Krone gekürzt werden.

Ende August Anfang September hatten sich die beauftragten Firmen an die Arbeit gemacht und das Arbeitsergebnis wurde dann vom Grünflächenamt fachlich geprüft und abgenommen.
Beim Vergleich des aktuellen Zustandes dieser Bäume mit dem damals abgenommenen Zustand hat das Amt leider eine erhebliche Abweichung festgestellt. Es besteht daher der Verdacht, dass noch jemand anderes verbotenerweise nachgeschnitten haben muss.

Dies ist kein Einzelfall! Das Grünflächenamt stellte in der Vergangenheit schon des Öfteren solche Baumfrevel fest. Durch diesen »Wildschnitt« erhöht sich das Risiko deutlich, dass die Bäume zu Schaden kommen. Wenn nach solchen Attacken die Bäume eingehen, erfolgt die erneute Pflanzung junger Feldahorne zulasten des Steuerzahlers aus dem städtischen Budget.
Von daher ist es in unser aller Interesse, wenn solche Umwelt-Frevler dingfest gemacht und für den entstandenen Schaden zur Kasse gebeten werden.

Das Grünflächenamt selbst hat als oberste Aufgabe das Ziel, „das Grün auf öffentlichen Flächen zu schützen, zu pflegen und im Sinne einer klimagerechten Stadt auszubauen“. Aber sie brauchen die Unterstützung der Bürger, um den zerstörerischen Kräften Einhalt zu bieten.

Um das an dieser Stelle noch einmal klar auszudrücken: Die Pflege der städtischen Bäume ist Aufgabe des Grünflächenamtes und darf nicht von anderen Interessenten durchgeführt werden, es sei denn, es gibt entsprechende vertragliche Vereinbarungen.

Teile diesen Beitrag mit Freunden