Kaum dass sich der Winter dem Ende zuneigt, zeigen unsere Verkehrswege die Wunden, die ihnen Wasser und Kälte in den letzten Monaten zugefügt haben. So auch an der Fahrbahndecke im Kalbacher Stadtpfad. Man hat das Gefühl, dass hier die Fahrbahndecke nicht nur löchrig wird, sondern sich an verschiedenen Stellen auflöst.
Bei den Fahrbahndecken ist es wie bei kariösen Zähnen. Es fängt mit kleinen Rissen und Löchern an, dann werden die Löcher immer größer und tiefer. Das Straßennetz das Frankfurt erschließt, hat eine Länge von etwa 1.500 Kilometern. Wenn auf jeden Kilometer 3 Löcher kämen, müssten im Jahr 4.500 Löcher ausgebessert werden.
Das städtische Straßenbauamt (ASE) ist in 3 Baubezirke aufgeteilt. Kalbach liegt im Straßenbauamtsbezirk Nord/Ost. In jedem Bezirk kümmert sich ein mehrköpfiges Team darum, dass die in der Kälteperiode entstandenen Schlaglöcher möglichst schnell ausgebessert werden.
Wer ein Schlagloch repariert haben möchte, kann entweder die Hotline beim Amt für Straßenbau und Erschließung mit der Rufnummer 069-212-46 926 anrufen oder eine eMail schreiben an bbznord.amt66@stadt-frankfurt.de. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch die Behördennummer 115 anrufen oder den Mängelmelder der Handy-App „FFM.de“ nutzen.
Allein im Januar kamen 750 Anrufe aus dem ganzen Stadtgebiet bei der Hotline des Straßenbauamtes an. Auch die Polizei sowie eigens beauftragte Straßenbegeher nehmen die Fahrbahnschäden auf. Ist ein Hinweis eingegangen, wird die Stelle inspiziert und fotografiert. So wird die Schwere des Schadens eingeschätzt.
Im Amt werden die anfallenden Arbeiten priorisiert und Abarbeitungspläne erstellt. Schwierig ist die Behebung von Schäden an Stellen, wo öfters Autos parken. Ist das Loch nicht zugängig, kann auch nicht repariert werden. Bei besonders schweren Schäden und hoher Dringlichkeit werden gelegentlich auch externe Firmen mit der Behebung beauftragt.
Der Klimawandel mit seinen ständigen Wechselperioden ist einer der Treiber für Schlaglöcher. Hinzu komme der gestiegene Verkehr, der die Fahrbahndecken zusätzlich belastet. Auch der Zahn der Zeit macht die Beläge anfälliger. Je schneller die Defekte behoben werden, umso länger hält ein Straßenbelag, denn eine neue Decke ist elastischer und hält mehr aus.
Beginnt die Arbeit an einer Stelle, so muss diese vorher verkehrstechnisch abgesichert werden. Blinklichter und orangene Hütchen warnen die Verkehrsteilnehmer. Dann wird das Loch erst mal gesäubert. Man kennt das ja schon vom Zahnarzt her. Dann wird schwarzer Kaltasphalt aus einem Eimer hineingegossen. Danach wird die Stelle mit einem Stampfer verdichtet und mit Splitt bedeckt. Wenn die Masse ausgehärtet ist, kann sie wieder befahren werden.