Ungewöhnlicher Feiertags-Besuch auf zwei majestätisch langen Beinen: Am späten Montagnachmittag meldeten sich fast zeitgleich mehrere Spaziergänger und Radfahrer und berichteten, dass sich unmittelbar an der A5 Störche befänden. „Es sind mindestens zehn Störche und auch Jungtiere scheinen dabei zu sein. Ich wollte zuerst meinen Augen nicht trauen“, erzählt ein Jogger, der „leider nur ein veraltetes Handy dabei hatte und deshalb nur ein unscharfes Foto geschossen hat“.
Zugegeben: Die Störche machten nicht direkt in unserem Stadtteil Halt, sondern wenige hundert Meter entfernt. An einer bei Riedbergern und Kalbachern gleichermaßen beliebten Strecke Richtung Taunus, jenseits der Autobahnbrücke über die A5. Also offiziell schon auf Oberurseler Gemarkung. „Die staksten über ein frisch gemähtes Feld und suchten offensichtlich nach Würmern oder Ähnlichem“, berichtet der Jogger weiter. Anscheinend so erfolgreich, dass sie sich kaum aus der Ruhe bringen ließen, wenn Spaziergänger sie beobachteten. Auch eine Familie, die von einem Radausflug zurückkam, freute sich über die Störche und schickte uns dieses Foto, auf dem schemenhaft vier Tiere zu erkennen sind.
Sooo ungewöhnlich sind Störche in unserer Gegend allerdings nicht, wie wir nach etwas Recherche erfahren haben. Laut NABU brüteten Störche bis 1968 in Bonames auf einem Schornstein einer Bäckerei. Nachdem die Vögel jahrzehntelang verschwunden waren, gibt en der Wetterau inzwischen wieder 40 Brutpaare und südlich von Frankfurt, im Kreis Groß-Gerau, sind es ca. 150 Brutpaare. Ende Februar 2020 wurde berichtet, dass ein Storch in Frankfurt-Harheim sein Nest an der Nidda gebaut hat.
Fotos: privat