Starten zuerst die Abschlussklassen mit dem Unterricht?

Kanzlerin Angela Merkel und die Landesregierungen wollen heute über eine mögliche Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen beraten. Hessen will im Fall einer Wiederaufnahme des Unterrichts an den Schulen möglichst mit den Abschlussklassen beginnen. Das erklärte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gestern in Wiesbaden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wie hessenschau.de berichtet.

Bouffier betonte, dass noch nichts entschieden und er um ein möglichst einheitliches bundesweites Vorgehen bemüht sei. Alle Bundesländer verfolgten in ihren Anti-Corona-Maßnahmen das gleiche Ziel. Das müsse aber nicht bedeuten, dass alle die exakt gleichen Maßnahmen treffen.

Beim inzwischen abgeschlossenen schriftlichen Abitur habe Hessen sich ja auch anders als andere Länder dazu entschieden, nicht zu verschieben.

Als frühesten Termin für den Beginn mit einem allmählichen Exit hat die Bundesregierung den 20. April genannt – falls die Dynamik der Ausbreitung sich weiterhin abschwächt. Für realistisch halten die meisten Experten aber erst Anfang Mai.

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hatte in einem Gutachten erklärt , eine Öffnung der Schulen „sobald wie irgend möglich“ erfolgen. Das hatten die Wissenschaftler an verschiedene Bedingungen geknüpft, wie reduzierte Gruppengrößen von maximal 15 Schülern, oder die Empfehlung sich auf Schwerpunktfächer wie Deutsch und Mathematik zu konzentrieren. Auch solle die Öffnung schrittweise und nach Jahrgangsstufen differenziert gehen. Die Empfehlungen der Akademie, mit den Grundschulen zu beginnen, hält Bouffier allerdings für „nicht überzeugend“.

Der Ministerpräsident erklärte außerdem, dass er sich vorstellen könnte, dass die morgige Konferenz zumindest teilweise Öffnungen im Einzel- und Großhandel zur Folge haben könnte. Das könnte im Prinzip auch schon vor Öffnung der Schulen möglich sein.

Photo by Kimberly Farmer on Unsplash

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