Spatenstich für Neubau der Chemie

Spatenstich Chemisches Institut

V.l.n.r.: Thomas Platte, Direktor des LBIH, Dr. Albrecht Fester, Kanzler der Goethe-Universität, Architekt Eckhard Gerber, Wissenschaftsministerin Angela Dorn, Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, Finanzminister Michael Boddenberg. (Foto: Isabelle Hammerschmiedt)

Der alte, sanierungsbedürftige Betonbau der Chemie, der 1973 als erstes Universitätsgebäude auf dem Riedberg errichtet wurde, soll durch einen Neubau der Chemischen Institute mit dazugehöriger Technikzentrale ersetzt werden. Das neue Gebäude wird in 2-3 Bauabschnitten realisiert. Für den ersten Bauabschnitt sind 86 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA des Landes Hessen eingeplant.

Professor Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt: „Das neue Chemiegebäude ist ein lang geplanter wichtiger Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Forschung, Lehre und Wissenstransfer an unserem naturwissenschaftlichen Campus. Das Gebäude wird zu einem Wahrzeichen der Science City Riedberg, auf die nicht nur die Universität und das Land, sondern auch die Stadt Frankfurt stolz sein wird. Moderne Infrastrukturen sind die Grundvoraussetzung für exzellente Grundlagenforschung als Basis für Innovationen am Standort, für weltweite Vernetzung zur Stärkung der Internationalität der Region und für moderne Lehre zur Ausbildung zukünftiger Fachkräfte.“

Auch wenn die Universitätsgebäude nicht auf dem Gelände des Ortsteils Kalbach-Riedberg liegen, sondern zum Ortsteil Niederursel gehören, so fühlen sich aufgrund der räumlichen Nähe die Riedberger den Wissenschaftlern eng verbunden.

Nach Planungen des Architektenbüros Gerber aus Dortmund entsteht im ersten westlichen Bauabschnitt das Praktikumsgebäude mit einer Technikzentrale entlang der südlichen Hangkante am Campus Riedberg. Darüber hinaus werden flexibel nutzbare Forschungsflächen sowie studentische Aufenthaltsräume und Räume für die Fachschaft errichtet. Im zweiten und dritten Obergeschoss ist die Einrichtung von Laboren vorgesehen. Auch das Dach soll genutzt werden: Auf dessen geraden Freiflächen sollen Rückkühlgeräte aufgestellt werden.

Nach Fertigstellung der weiteren Bauabschnitte wird das neue Gebäude insgesamt 6.700 m² Nutzfläche umfassen. Aufgrund der bestehenden Energiesparverordnung wurden die Baukörper wesentlich nachhaltiger konstruiert als der Vorgängerbau, der noch im Stil des „Brutalismus“ errichtet wurde. (Eines der ganz wenigen Gebäude aus dieser Stilepoche, die es noch in Frankfurt gibt.)

Zu den oben genannten Baukosten werden noch über 4 Millionen Euro Gerätekosten hinzukommen. Die Erdarbeiten hatten im Oktober 2022 begonnen. Die inzwischen entstandene Baugrube ist beeindruckend. Auf 4.000 m² Grundfläche haben sich die Baumaschinen metertief in den Boden gefressen. In diesen Tiefen sollen Strom, Heizung und Flüssigkeitsaustausch untergebracht werden. Allein dieses riesige Loch hat fast 12 Millionen Euro gekostet.

Die folgenden Bauabschnitte müssen in den kommenden Monaten europaweit ausgeschrieben werden. Doch die dafür benötigten finanziellen Mittel sind im Heureka-Programm bis 2031 fest eingeplant.

Die Bürger, die das Geld für diese Investitionen über Steuern und Abgaben aufgebracht haben, erhoffen sich einen elementaren Beitrag der Grundlagenforschung zur Lösung der Probleme unserer Zeit. Wie die multiresistenten Krankenhauskeime und Corona gezeigt haben, sind Biologie, Biochemie und Pharmazie wesentliche Bausteine im Kampf um unsere Gesundheit.

Einziger Wermutstropfen: Die Kita Zauberberg liegt auf dem geplanten Baufeld und wird daher dem Neubau weichen müssen. Sie soll umziehen auf den Campus Westend, da dort ein entsprechender Bedarf besteht. Da in der Kita Kairos noch Plätze vorhanden sind, können die bisher betreuten Kinder dort mit integriert werden.

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