RMV: Drastische Preiserhöhungen für Gelegenheitsfahrer

Fahrkartenautomat des RMV

Foto: Stefanie Kösling, RMV

Zuerst einmal die guten Nachrichten: Auf das gesamte Fahrkartenangebot gesehen, liegt die Preiserhöhung des RMV bei 1,5 % und ist daher moderat. Anders sieht es dagegen aus, wenn man auf einige Details schaut.

Die letzte Preiserhöhung ist gerade einmal 6 Monate her. Damals wurden die Preise im Schnitt um 3,9 % erhöht. Im Januar 2022 betrug die Preiserhöhung im Schnitt auch 1,5 %. Zusammengerechnet kam man da schon auf 5,5 %, wenn man den Zinseszinseffekt mitberücksichtigte.

Zum 01.01.2023 schlägt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) bei folgenden Produkten voll zu:

  • Einzelfahrkarten statt 2,85 € nun 3,40 € (+ 19 %)
  • Tageskarte Frankfurt statt 5,50 € nun 6,65 € (+ 21 %)
  • Kurzstrecke (1,8 km) statt 1,60 € nun 2,10 € (+ 31 %)

Ein Lichtblick für ärmere Mitbürger

Die bisherigen Rabattausgaben der Stadt für Einzelfahrkarten und Tageskarten soll nun für besonders Bedürftige genutzt werden. Wer einen Frankfurt Pass besitzt, zahlt als …

  • Senior monatlich 9,30 €
  • Schüler monatlich 9,30 €
  • Auszubildender monatlich 23,30 €
  • Erwachsener monatlich 26,95 €

Quelle: https://www.vgf-ffm.de/de/tickets-tarife-plane/tickets-kauf/zeitkarten/frankfurt-pass

Einführung neuer Spar-Pass

Funktioniert wie eine Bahn-Card. Kostet 10 Euro, gilt einen Monat lang und berechtigt, Einzel- und Tageskarten mit 25 % Rabatt zu kaufen. Ist eher für Homeoffice Nutzer gedacht. Bei der Nutzung von Einzelfahrkarten müssen in einem Monat mindestens 12 Einzelfahrten getätigt worden sein, bis die Kosten für den Spar-Pass wieder drin sind.

Bei der Nutzung von Tageskarten müssen in einem Monat mindestens 7 Tageskarten erworben worden sein, bis die Kosten für den Spar-Pass wieder drin sind.

Das Angebot ist laut RMV jedoch nicht personengebunden und kann flexibel auf Freunde und Verwandte übertragen werden. Jedoch kann er zur selben Zeit nur von einer Person genutzt werden. Jede weitere Person benötigt bei derselben Fahrt ebenfalls einen RMV-Spar-Pass, um mit rabattieren Fahrkarten fahren zu können.

Quelle: https://www.rmv.de/c/de/fahrkarten/sortiment-verkauf/fahrkarten-im-ueberblick/rmv-sparpass

Prepaid-Rabatt

Wer ein Guthabenkonto beim RMV führt, kann beim Kauf von Einzeltickets (auch für Kurzstrecke) über das Mobiltelefon die Tickets mit 20 % Rabatt erwerben. Eine Einzelfahrt kostet dann „nur noch“ 2,72 € (vorher 2,28 €).
Leider gilt das nicht bei den so beliebten Tageskarten!
Den Prepaid-Rabatt hatte der RMV im August 2020 als Reaktion auf zurückgehende Verkaufszahlen bei Monats- und Jahreskarten eingeführt. So sollen Fahrgäste, die wegen Corona öfter im Homeoffice arbeiten und nur noch gelegentlich Bahn und Bus auf dem Weg zur Arbeit nutzen, dennoch verbilligt fahren können.

49 €-Ticket

Daneben laufen auch in Hessen die Vorbereitungen für das 49-Euro-Ticket auf Hochtouren. Das gelte etwa für die Vertriebskanäle, auf denen die Kunden an das Ticket gelangen können, erklärt der RMV. Bundesweit laufe zudem die Abstimmung über einheitliche Tarifbestimmungen. Das neue Ticket soll wie sein Vorgänger, das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer, in ganz Deutschland im Öffentlichen Nahverkehr gelten. Der Starttermin ist allerdings noch nicht endgültig festgelegt.

Teile diesen Beitrag mit Freunden