In der zweiten Nacht in Folge sind Polizisten in der Innenstadt attackiert worden. Es gab zahlreiche Festnahmen, ein 17-Jähriger kam in U-Haft. Polizeipräsident Gerhard Bereswill nennt die gezielten Angriffe „unerträglich“ und fordert gerechte Strafen.
Bereits Freitagnacht war es zu einem tätlichen Angriff auf eine Polizeistreife gekommen, die eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männern schlichten wollte. Samstagnacht kam es erneut zu tätlichen Angriffen gegen Polizeibeamte. Mehrere Tatverdächtige wurden festgenommen.
Auch aufgrund der Vorfälle Freitagnacht war gestern die Polizei in der Innenstadt mit zahlreichen Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Als eine Polizeistreife gegen 22.45 Uhr auf der Zeil entlangfuhr, wurde diese ohne ersichtlichen Grund mit Steinen, Flaschen und Eiern beworfen. Das Geschehen verlagerte sich schließlich an die Hauptwache, wo kurze Zeit später etwa 500 bis 800 Personen zusammengekommen waren, ohne die Corona-Verordnung einzuhalten. Dort wurden weitere Polizisten mit Flaschen und Eiern beworfen. Zwischenzeitlich klickten für einige Tatverdächtige bereits die Handschellen.
Insgesamt nahm die Frankfurter Polizei neun Tatverdächtige fest. Nach der Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wurden acht Tatverdächtige mangels Haftgründen wieder entlassen. Ein 17-Jähriger, der polizeibekannt ist, blieb dahingegen über Nacht in den Zellen des Präsidiums und wurde heute dem Haftrichter vorgeführt.
Weiterhin führten umfangreiche Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Polizeistreife von Freitagnacht zu einem 18-jährigen Tatverdächtigen. Der 18-Jährige steht nun unter anderem im Verdacht, einen 27-jährigen Polizeibeamten tätlich angegriffen zu haben. Der Beamte war im Anschluss nicht mehr dienstfähig.
„Für mich ist es unerträglich, wenn sich Personen gegen die Polizei spontan zusammenrotten. Die Kolleginnen und Kollegen setzen sich tagtäglich für den Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ein. Dass sich Personen zusammentun, um die Kolleginnen und Kollegen massiv tätlich anzugehen und billigend in Kauf nehmen, dass sie eventuell schwere Verletzungen davontragen, verurteile ich auf das Schärfste! Seien Sie gewiss, dieses Verhalten lassen wir uns nicht bieten und werden konsequent dagegen vorgehen. Wir werden nun alles tun, um weitere Täter zu ermitteln, die durch ihr Verhalten Bürgerinnen und Bürger in Angst und Schrecken versetzen. Ich gehe davon aus, dass sie eine gerechte Strafe erhalten“, so Gerhard Bereswill, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Frankfurt.
Die Frankfurter Polizei führt in Zusammenhang mit den Vorfällen umfangreiche Ermittlungen durch. Zeugen werden gebeten, sich mit sachdienlichen Hinweisen unter der Telefonnummer 069/755-53111 an den Kriminaldauerdienst oder an jede andere Polizeidienststelle zu wenden.
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