Deutschlandweit werden Jahr für Jahr Menschen durch rückwärtsfahrende Müllfahrzeuge getötet oder schwer verletzt. Um die Gefahr zu minimieren und Bürger sowie die FES-Mitarbeiter in einer immer enger werdenden Großstadt zu schützen, passt die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH ab sofort einige Touren der Haus- und Sperrmüllentsorgung in Frankfurt an.
Das Unternehmen setzt damit zugleich auch eine neue Richtlinie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) um, wonach Rückwärtsfahrstrecken möglichst vermieden werden sollen. Änderungen gibt es zunächst in 258 Straßen und Straßenabschnitten im Frankfurter Norden und Westen. Die Stadtteile im Osten und Süden folgen im weiteren Verlauf des Jahres 2019.
Für den Frankfurter Bürger ändert sich bei der Hausmüllsammlung fast nichts. Der von der Stadt Frankfurt beauftragte Vollservice, wonach FES die Tonne abholt, leert und zurückstellt, bleibt erhalten. Alle Tonnen, die bisher nach diesem Prinzip geholt wurden, werden das auch in Zukunft. FES organisiert das Bereitstellen der Tonnen mit eigenen Kräften.
Einzige spürbare Auswirkung: Am Leerungstag steht die Mülltonne für einige Stunden nicht an ihrem üblichen Standplatz, sondern an dem von FES für geeignet erachteten und für das Sammelfahrzeug per Vorwärtsfahrt zu erreichenden Platz. Morgens wird bereitgestellt, mittags geleert, nachmittags zurückgestellt. Genaue Uhrzeitangaben sind nicht möglich. Eine Liste der betroffenen Straßen veröffentlicht die FES unter http://www.fes-frankfurt.de im Internet.
Ungeklärt ist aktuell noch das künftige Prozedere bei der Bereitstellung und Abholung von Sperrmüll. Hierzu laufen aktuell noch Gespräche zwischen FES und dem Umweltamt.
Seit Veröffentlichung der neuen und gesetzlich bindenden Richtlinien zum Jahreswechsel 2016/17 erfasst FES sämtliche Strecken in Frankfurt, in denen rückwärts gefahren werden muss. Fachkräfte prüfen jeden Fall und erarbeiten Vorschläge, wie Rückwärtsfahren dort künftig vermieden werden kann. Sie beinhalten Maßnahmen verkehrlicher wie beispielsweise neue Beschilderung, neue Verkehrsführung, Halteverbote, baulicher wie Poller, oder technischer Natur, wie wendigere Fahrzeuge. Nur in Einzelfällen wird FES eine Straße gar nicht mehr anfahren können.
Das Umweltamt der Stadt Frankfurt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger und Auftraggeber für die kommunale Entsorgung in Frankfurt unterstützt FES darin, den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz von Bürgern und Mitarbeitern zu verwirklichen. FES und Umweltamt haben daher einen Kreis relevanter Verwaltungseinheiten zusammengerufen, um die erarbeiteten Vorschläge in behördliches Handeln zu übersetzen.
Die nun gestartete Bereitstellung durch eigene Kräfte stellt für die Mehrheit der Straßen eine Übergangslösung dar. Die Kosten dafür trägt die Stadt Frankfurt, für den Bürger entstehen keine zusätzlichen Kosten. FES hofft, dass sich der Anteil der auf diese Weise zu entsorgenden Straßen langfristig deutlich reduzieren lässt. FES plant außerdem die Anschaffung von geeignetem maschinellem Equipment, um eine Bereitstellung so kostengünstig wie möglich zu organisieren.
Informationen: Stadt Frankfurt
Foto: FES Frankfurt