„Nachrücker“ für beliebten Käse-Stand

Am Käsestand von Erich Rohrmann einzukaufen war wie eine Reise in die Vergangenheit. Ein kleiner, nicht mehr ganz taufrischer Verkaufswagen auf dem Riedberger Wochenmarkt. Voll mit mehr als 100 verschiedenen Käsesorten, die man schon einige Meter entfernt riechen konnte und zu denen „Käse-Erich“ fast ausnahmslos eine Geschichte erzählen konnte. Einen Ziegenkäse mit Chili lobte er mit den Worten: „Der ist hammerhart!“ Der Kümmelkäse daneben soll „gut für den Magen“ sein. Ein spezieller Hartkäse aus dem Südtiroler Pustertal wird immer noch hoch oben am Berg und nur von drei Sennereien produziert. Dazu noch der von ihm und seiner Familie selbst gemachten Kochkäse. Am Ende durften alle, die in der Schlange standen, probieren.  

Seit einigen Wochen aber fehlte der beliebte Verkaufswagen mit den Käsespezialitäten am Markt, der jeden Samstag von 9 bis 16 Uhr auf dem Riedbergplatz stattfindet. Zunächst lautete die Auskunft: wegen Krankheit. Jetzt teilte Michael Lorenz vom Management für Hafen und Markt in Frankfurt MAINRiedberg auf Nachfrage mit: „Der Standplatz am Wochenmarkt in Frankfurt Riedberg wurde vakant. Um das Warenangebot wieder zu besetzen, wurde ein vergleichbarer Anbieter ausgewählt.“

Seit vergangenem Wochenende bereits hat ein Verkaufswagen mit Käsespezialitäten von Molkereiprodukte Wissmann aus Maxdorf (Rheinland-Pfalz) den Platz übernommen. Die Käse-Experten sind von Frankfurt bis Worms auf zahlreichen Wochenmärkten vertreten. Ebenfalls mit Charme und Fachwissen, wie Käufer am Samstag betonten.

Die Standplätze auf den öffentlichen Frankfurter Wochenmärkten werden nach einem festgelegten Bewerbungsverfahren zugeteilt. Entsprechend wird eine Interessenten- und Bewerberliste geführt, aus der sogenannte „Nachrücker“ ausgewählt werden.

Beim Management für Hafen und Markt hat man offenbar wiederholt versucht, Kontakt zum Betrieb von Erich Rohrmann aufzunehmen. Diese Kontaktaufnahmen „blieben zuletzt vollständig reaktionslos“. Dazu muss man wissen, dass „Käse-Erich“ weder über eine Webseite noch ein Facebook-Account verfügte und auch seine Familie, die im Verkauf ebenso engagiert war, schwer bis kaum auf anderem Wege erreichbar ist. Wie in längst vergangenen Zeiten vor Internet & Co. Zum Verbleib des Standes Rohrmann liegen laut Michael Lorenz vom Hafen-Management „leider keine Informationen vor“. 

Foto oben: So berichteten wir im ersten MAINRiedberg-Magazin von Sommer 2015

Teile diesen Beitrag mit Freunden