Die Nachfrage nach der drahtlosen Übertragung hoher Datenraten nimmt beständig zu. Aber besonders in ländlichen Regionen, in denen die Verlegung von Glasfasernetzen nicht vorangetrieben wird, sind die Verbindungen langsam. Das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt TWEETHER unter Beteiligung von Forschern der Goethe-Universität hat nun den Prototypen eines drahtlosen Kommunikationsnetzes installiert, das bis zu zehn Gigabit pro Sekunde über eine Fläche von einem Quadratkilometer verteilt.
„Wir haben mit dieser erfolgreichen Demonstration zum erstem Mal weltweit ein stabiles drahtloses Netzwerk bei diesen Frequenzen und mit diesen Datenraten beitreiben können“, sagt Prof. Viktor Krozer, Leiter des Goethe-Leibniz-Terahertz-Zentrums, der die Forschungsarbeiten an der Goethe-Universität koordiniert hat. Der Feldversuch fand auf dem Campus der Universitat Politecnica de Valencia in Spanien statt. Im Rahmen eines weiteren EU Projektes, ULTRAWAVE, unter der Leitung von Prof. C. Paoloni von der Universität Lancaster, arbeiten die Frankfurter Forscher bereits an einem Netzwerk mit zehn Mal höheren Datenraten.
„Uns ist wichtig, dass wesentliche Komponenten und Ideen für diese Kommunikationsnetzwerke mit europäischer Technologie und insbesondere mit unserem hessischen Industriepartner HF Systems Engineering GmbH erzielt werden konnten. Gemeinsam mit unserer Arbeitsgruppe an der Goethe Universität hat die Firma Schlüsselkomponenten für das Netzwerk entwickelt und bereitgestellt“, erläutert Krozer.
Die Testergebnisse sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines breiten Einsatzes der drahtlosen Kommunikationstechnologie in Deutschland. Insbesondere rückt die Überwindung der derzeitig prekären Lage bei der Kommunikation und Internet in manchen ländlichen Gebieten damit in greifbarer Nähe.
Informationen: Goethe-Universität