Polizeibeamte führten am gestrigen Sonntagmorgen eine tierische Rettungsaktion auf der Bundesautobahn 661 durch.
Die Polizei erhielt gegen 09:40 Uhr die Mitteilung, dass eine Schildkröte auf der Fahrspur der Bundesautobahn 661 in Höhe der Anschlussstelle Heddernheim gesichtet wurde. Eine Streifenbesatzung machte sich umgehend auf den Weg, um ihr zur Hilfe zu eilen.
Vor Ort angekommen musste allerdings niemand mehr gerettet werden. Der Schildkröte war es bereits gelungen, von der Fahrbahn mit Fahrtrichtung Norden über den Mittelstreifen auf die Seite in Fahrtrichtung Süden zu gelangen. Dabei hatte sie mindestens drei Fahrspuren überquert, ohne erfasst worden zu sein. Sie wartete seelenruhig in den Armen eines Passanten, der auf dem Standstreifen hielt, nachdem er das Tier bemerkt hatte.
Es kann nur gemutmaßt werden, wie viele Fahrzeuge den Weg der Schildkröte kreuzten. Keine Überraschung also, dass die Polizisten sie „Lucky“ tauften, bevor sie sie in ein örtliches Tierheim transportierten.
Bei der Schildkröte könnte es sich um eine Rotwangen- oder Gelbwangenschmuckschildkröte handeln. Sie ist in Nordamerika beheimatet und verbringt die meiste Zeit ihres Lebens im Süßwasser. Sie ist inzwischen auch in den mittleren und östlichen USA und bis ins nordöstliche Mexiko verbreitet. In Deutschland gibt es durch ausgesetzte Tiere inzwischen ebenfalls Populationen. In Österreich sind die Schildkröten durch Aussetzen im Wiener Dehnepark heimisch geworden.
Die entstandenen Populationen können zur Konkurrenz für heimische Tierarten werden. Deshalb wurde der Import zu Handelszwecken mittlerweile untersagt. Die Art zählt zu den 100 gefährlichsten invasiven Arten weltweit.
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