Montag, wenige Minuten nach 19 Uhr. Der Feueralarm im Riedbergzentrum geht los, übrigens nicht zum ersten Mal an diesem Tag. Durchsagen sind zu hören, offenbar aber nicht für jeden. Die Schlangen an den Kassen der Supermärkte waren gerade noch lang, da viele Riedberger noch Einkäufe vor dem Feiertag erledigen wollten. Einige Besucher des Riedbergzentrums aber werden später berichten, dass sie kaum etwas verstanden hätten und nicht gewusst hätten, was passiert sei oder wirklich vorgehe. Ein MAINRiedberg-Leser schreibt unmittelbar: “Das Riedbergzentrum wurde gerade geräumt. Die Feuerwehr ist auch schon da.” Mehr war nicht bekannt.
“Da muss man dann alles stehen und liegen lassen und möglichst schnell mit den Kunden raus”, heißt es bei Café Wacker. Man könne sich vorstellen, dass das gerade für Rewe und Aldi aufgrund der Größe der Ladenfläche und hinsichtlich des verlorenen Umsatzes nicht unproblematisch sei, wird hinzugefügt.
Sind die Feuermelder in der Tiefgarage der Auslöser?
So viele Fehlalarme wie in den letzten Wochen hat es aber offenbar noch nie gegeben. Was könnte der Auslöser sein? In Geschäften im Riedbergzentrum und in den sozialen Netzwerken wird gemutmaßt, dass Feuermelder in der Tiefgarage zu sensibel eingestellt sein könnten. “Wenn da einer unmittelbar bei einem Feuermelder mit dem Auto zu viel Gas gibt, geht der schon los”, vermutet einer, der nicht namentlich zitiert werden möchte. Die Verwaltung des Riedbergzentrums hat sich – beispielsweise gegenüber der Frankfurter Neuen Presse – noch nicht zu den möglichen Hintergründen geäußert.
Es gab zuletzt immer öfter Fehlalarm im Riedbergzentrum
Ortsbeirat will besseres Sicherheits-Konzept
Der Ortsbeirat Kalbach/ Riedberg ist bereits in der letzten Sitzung aktiv geworden und bittet, darauf hinzuwirken, dass Angestellte regelmäßig Brandschutzschulungen erhalten und ausreichend Brandschutzbeauftragte benannt werden. Denn schon bei einer Räumung vor wenigen Wochen musste festgestellt werden, dass weder Besucher noch Angestellte wussten, wo die in der Durchsage genannten Sammelplätze sind – und wann sie das Gebäude wieder betreten dürfen.
Darüber hinaus wird gebeten, an prominenter Stelle Informationen über die Ausweisung der entsprechenden Sammelplätze anzubringen. Bisher hängen im Zentrum nur relativ kleine Schilder mit einem Flucht- und Rettungsplan (Foto siehe oben), die man sehr leicht übersehen kann. Auch soll geprüft werden, ob nicht eine Lichtsignalanlage installiert werden kann, was gerade für hörbehinderte Menschen wichtig wäre.
Der diesbezügliche Antrag stammt von den Grünen und wurde im September einstimmig im Ortsbeirat verabschiedet. Der Antrag ist nicht an den Verwalter des Zentrums, sondern direkt an den Magistrat gerichtet.
(Fotos: riedberg.de/ cd)