Halloween am Riedberg

Beleuchteter Kürbis

Wo ist der gruseligste Ort am Riedberg?

Vor Jahrhunderten befand sich am »Alten Gerichtsplatz« (nördlich vom Bonifatiuspark) eine Gerichtsstätte. Auch die angrenzende Straße „Zum Stulen“ weist darauf hin. Hier kreuzten sich einst eine römischen Steinstraße und die Elisabethenstraße.

Ab dem 12. Jahrhundert wurde hier nachweislich Gericht gehalten. Es gehörte damals zur Grafschaft Ursele (Oberusel) und befand sich im Besitz von Philipp von Falkenstein. Neben dem Gericht befand sich der Galgen. Das Gericht wurde später nach Oberursel verlegt. Der Galgen blieb in Kalbach bis ins Jahr 1806.

Auch damals war das Gerichtswesen schon in Stufen aufgebaut. Am Riedberg wurde die „Höhere Gerichtsbarkeit“ ausgeübt, die man auch die blutige Gerichtsbarkeit nannte, da sie sich mit Straftaten beschäftigte, auf die blutige Strafen verhängt wurden (Verstümmelungen und auch Todesurteile).

Insbesondere Straftaten wie Raub und Mord, Diebstahl, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Hexerei oder Zauberei und Kindesmord wurden hier verhandelt. Als Todesurteil standen je nach Straftat zur Auswahl: Ertränken, Verbrennen, Rädern und Ähnliches.

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Bei Adeligen gab es eine Vorzugsbehandlung: Sie wurden „nur“ enthauptet.
Zur Abschreckung erfolgten Hinrichtungen in der Öffentlichkeit. Daher ließ man die Gehängten auch lange Zeit am Galgen hängen.

Bei kleineren Straftaten wie Beleidigungen oder Raufereien waren die niederen Gerichte zuständig, die Geldbußen, Gefängnishaft, Ehrlosigkeit oder Verbannung anordneten.

Priester und geistliche Gerichte durften keine Blutgerichtsbarkeit ausüben („Die Kirche dürstet nicht nach Blut“). Doch von Pfarrern der nahe gelegenen Crutzenkirche wurde die letzte Beichte abgenommen und die Leichen bestattet.

 

Wer am Riedberg noch einen Ort kennt, wo er sich mehr gruselt – wir freuen uns auf Hinweise…

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