Extremhitze in Europa – Jedes Jahr zählt

Heiße Sonne über Frankfurt

Eine neue Studie des Exzellenzclusters CLICCS der Universität Hamburg und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie zeigt alarmierende Ergebnisse zur zukünftigen Hitzeentwicklung in Europa. Selbst bei einem sofortigen Stopp aller Treibhausgasemissionen werden extreme Hitzerekorde in Europa über Jahrhunderte hinweg bestehen bleiben. Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit sofortiger Klimaschutzmaßnahmen.

Langfristige Auswirkungen von Emissionen

Die Studie, die im Fachmagazin »Environmental Research Letters« veröffentlicht wurde, verdeutlicht, dass jede Verzögerung beim Stopp von Emissionen langfristige Konsequenzen für das Klima hat. Simulationen zeigen, dass eine Verzögerung von nur 5 Jahren signifikante Auswirkungen auf die Häufigkeit und Intensität extremer Hitzetage haben kann. Insbesondere im Mittelmeerraum könnte sich die Häufigkeit von Hitzewellen dramatisch erhöhen, wenn das Netto-Null-Ziel erst 2060 erreicht wird. In Mittel-, Ost- und Nordeuropa steigen die Risiken um das Zwei- bis Fünffache.

Eduardo Alastrué de Asenjo, Doktorand am CLICCS, erklärt: „Es zählt jedes Jahr, in dem wir Emissionen nicht deutlich senken. Was heute entschieden wird, bestimmt, wie heiß es in Europa über viele Generationen hinweg sein wird.“

Missverständnisse über Netto-Null

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Aufklärung eines weit verbreiteten Missverständnisses: Auch wenn der Zustand der Netto-Null-Emissionen, wie ihn das Pariser Klimaabkommen vorsieht, erreicht wird, wird das Klima nicht sofort stabilisiert. Die langsame Erwärmung der Ozeane führt dazu, dass die Klimaveränderung weiterhin spürbar bleibt. Alastrué de Asenjo betont, dass die aktuellen Hitzerekorde in einem stabilisierten Klima der Zukunft zur durchschnittlichen maximalen Jahrestemperatur werden könnten.

Notwendigkeit von Anpassungsstrategien

Die Studie fordert die Entwicklung langfristiger Strategien zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen, insbesondere in den Bereichen Hitzeschutz in Städten, Landwirtschaft und Gesundheit. Es ist entscheidend, dass diese Strategien für viele Generationen ausgelegt sind, um den Herausforderungen extremer Temperaturen zu begegnen.

Handeln erforderlich

Die Ergebnisse der Studie sind ein dringender Aufruf zum Handeln. Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, müssen sofortige und umfassende Maßnahmen ergriffen werden. Die Forschungsergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für die regionale Klimaanpassung und verdeutlichen, dass jede Verzögerung beim Klimaschutz langfristige und schwerwiegende Konsequenzen hat.


Quellen

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