Erreichbarkeit der Bürgerämter soll besser werden

Bürgeramt im Alten Rathaus in Kalbach

Wer aufs Amt muss, findet die Bürokratie sowieso schon ätzend. Wenn dann noch Kapazitäten fehlen oder man in telefonischen Warteschleifen hängt, bauen sich Wut und Frustration schnell auf. „Wofür zahlt man denn Steuern und Gebühren?“, fragt sich da so manch einer.

Eileen O’Sullivan (Volt) hat das Dezernat übertragen bekommen, das für die Bürgerämter zuständig ist. Nun hat sie 15 zusätzliche Stellen für die Bürgerämter bewilligt bekommen. Leider nur auf zwei Jahre befristet. Aber immerhin ein Anfang.

Die Bürgerämter sind die Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Bürger und daher für viele Themen zuständig. Der Leistungskatalog reicht von „Abmelden einer Wohnung“ bis „Wohnungsgeberbestätigung“. Insgesamt gibt es derzeit noch 6 aktive Bürgerämter. Jeder kann das Bürgeramt seiner Wahl aufsuchen. Ein Besuch ist jedoch nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

Morgens ab 07:00 Uhr werden die Termine für den Tag freigeschaltet. Wer da schon Zeit hat sich anzumelden und über schnelles Internet verfügt, hat gute Chancen einen Termin an diesem Tag zu ergattern. „Der frühe, schnelle Vogel schnappt den Termin“, die anderen haben oft das Nachsehen. Das ist natürlich kein akzeptabler Zustand auch, wenn es dieses Problem bundesweit gibt.

Aktuell haben neue Reisepässe, Umtausch von Führerscheinen und Anmeldung von Geflüchteten Konjunktur. Daher sind die 15 Stellen auch nur befristet genehmigt worden, da die Personalverantwortlichen hoffen, dass in den nächsten beiden Jahren der hohe Arbeitsanfall abgebaut werden kann.

Doch „genehmigte Stellen“ heißt noch nicht „besetzte Stellen“. Derzeit ist es gar nicht so einfach, qualifiziertes Personal am Stellenmarkt anzuheuern. Aber wenn das gelingt, besteht auch die Chance coronabedingt geschlossene Bürgerämter – zum Beispiel das Amt in Kalbach – wieder zu öffnen. Es sei denn, die Inzidenzen schnellen wieder nach oben und die Corona-Beschränkungen müssen wieder verhängt werden.

Auch eine zunehmende Digitalisierung könnte Entlastung bringen, wenn dieser „Papierkram“ eines Tages auch von zu Hause ganz oder zumindest teilweise erledigt werden kann.


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