Das Deutschlandticket, mit dem zum Preis von 49 Euro monatlich den öffentlichen Nahverkehr in der gesamten Bundesrepublik genutzten werden kann, kommt zum 1. Mai. Der Vorverkauf für die deutschlandweite Nahverkehrsflatrate beginnt am 3. April. Das Ticket lohnt sich für Pendler, die weite Strecken fahren und mehrere Tarifgebiete durchqueren müssen.
Bei einer vergleichenden Untersuchung von »Testberichte.de« , wer von diesem Ticketmodell am meisten profitiert, kamen die Städte Frankfurt und Wiesbaden auf den Platz vier und Platz 5. Nur die Bürger in Hamburg, Bonn und Köln sparen noch mehr Geld.
In Frankfurt kostet eine Abo-Monatskarte bislang 78,75 Euro. Das führt zu einer Ersparnis von 29,75 Euro (37,8 %). Somit lohnt sich das Deutschlandticket schon ab 18 Einzelfahrten, statt bisher erst ab 28 Fahrten.
Die Mitnahme von Fahrrädern oder Hunden im RMV-Gebiet ist auch mit dem Deutschlandticket kostenlos möglich, heißt es auf der Website des RMV.
Wo viel Licht, da gibts auch Schatten
Wie sich die finanziellen Einbußen auf die Etats der Regionalverbünde auswirken, wird man erst in einem Jahr sehen. Das Deutschlandticket muss aktiv gebucht werden. Man schließt ein Abonnement ab, das monatlich kündbar ist.
In Frankfurt und in der Region entfallen bei dieser Ticket-Art die Mitnahmemöglichkeiten für weitere Personen. Auch kann das Ticket nicht weitergegeben werden, da es personalisiert ist. Ebenso gilt die 10-Minuten-Garantie des RMV nicht.
Buchen übers Handy
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) empfiehlt die App „RMVgo“ aufs Handy zu laden. Bei den Vertriebsstellen, wie den großen Kundencentern der Verkehrsgesellschaft Frankfurt in den B-Ebenen von Hauptwache und Konstablerwache wird hoher Andrang zum Verkaufsstart erwartet. Deshalb wird das Ticket auch nicht an den Fahrkartenautomaten verkauft.
Wer schon eine Jahreskarte oder ein Abo hat: muss sich um gar nichts kümmern. Er bekommt Post von seinem Verkehrsunternehmen mit einem Angebot für einen Wechsel ins Deutschlandticket-Abo.
Wer lieber ein eTicket auf einer Chipkarte haben will, muss auch nicht unbedingt in eine Vertriebsstelle kommen. Kunden erhalten das Deutschlandticket auch unter „rmv.de“ im RMV-Ticketshop. Nach dem Kauf kommt die Chipkarte, auf der das Ticket gespeichert ist, dann per Post.
Wer schon eine Chipkarte hat, kann das Deutschlandticket auch im Ticketshop auf „rmv.de“ kaufen. Anschließend wird das Ticket an einem Automaten auf die Chipkarte geladen. Ausdrücklich bittet der VGF-Sprecher, dass Kunden, die bereits eine gültige Chipkarte haben, diese nutzen und keine neue Chipkarte bestellen.
Die 49-Euro-Flatrate muss spätestens bis zum 10. eines Monats in einer Vertriebsstelle oder bis zum 20. eines Monats im Online-Ticketshop bestellt sein, damit sie ab dem Folgemonat gilt. Beim Kauf via App als Handyticket gibt es dagegen keine zeitlichen Einschränkungen für die Bestellung. Wer dagegen das Abo beenden will, muss das bis zum 10. des Monats machen. Dann endet das Abo mit Monatsablauf.
Eigene Deutschland-Ticket-App gestartet
Die neue App von »Mobility inside« geht auch mit an den Start. Die Abbuchung erfolgt per Lastschrift. Im Laufe des Jahres kommt die Zahlung per Kreditkarte hinzu. Erhältlich ist das Ticket ausschließlich digital als Handyticket oder auf eine Chipkarte und im Abonnement.
Die Mobilitätsplattform berücksichtigt neben Bus und Bahn auch Sharingangebote – etwa Räder oder Roller. Das Mieten eines Leihrades oder eines Elektro-Tretrollers werde dann direkt in der App möglich sein, inklusive Routenplanung und Kartenansicht.
Die Mobilitätsplattform »Mobility inside«, wurde vor 3 Jahren gegründet. Die Idee der Gründer, (unter anderem der RMV und der MVV) ist, sich digital zu vernetzen, damit Fahrgäste sich nicht jedes Mal eine eigene App herunterladen müssen, um mit einem Handyticket in der jeweiligen Region unterwegs sein zu können. Das Bundesverkehrsministerium stellte für die Entwicklung der neuen App die Fördersumme von 10 Millionen Euro bereit.
Mittlerweile zählt die Plattform 15 Gesellschafter – vom Landshuter Verkehrsverbund bis zu „Aktiv Bus Flensburg“ und der Deutschen Bahn. Hinzu kommen als Partner diverse Sharing-Anbieter. Das Ziel in diesem Jahr ist es, 70 % der deutschen Bevölkerung mit dieser App zu erreichen.
Der Städtevergleich im Detail: www.testberichte.de/link/deutschlandticket