Buchrezension: „Eine Stadt dreht durch – Frankfurter Short Storys“

Buch-Cover

Sticheleien in Frankfurt

Andreas Heinzel aus dem Nordend geht es nach seinen beiden satirischen Romanen „Die Monarchos“ und „Herr Neumann will auf den Olymp“ eine Nummer kleiner an: mit höchst unterhaltsamen Frankfurter Short Storys. In „Eine Stadt dreht durch“ knöpft sich der Autor das Leben und Treiben in seiner Heimatstadt Frankfurt vor: Die Bandbreite reicht von abstrusen, grotesken Geschichten voller Wahnwitz bis zu lustigen Alltagsbegebenheiten, die jeder von uns so oder so ähnlich schon erlebt hat.

„Ich wollte diesmal die alltäglichen Dinge aufs Korn nehmen“, sagt Heinzel. Und das offensichtlich mit ganz viel Spaß. Die EZB, die Grüne Soße und die Eintracht, sein Lieblingsverein, das alles sind für Heinzel Themen, über die er immer schon mal schreiben wollte. Und was aus einem kleinen Disput zwischen zwei Seckbacher Kleingärtnern werden kann, kann man in dem Buch auch nachlesen. Ein Ei, das Frankfurt ganz nach vorne bringt. Ein Eintracht-Sarg zum Geburtstag, Straßenschlachten vor dem Parkhaus, ein Bruderzwist, bei dem keiner klein beigibt. Ein Jahrhunderttalent, das keines sein will, und ein Abgeordneter, der sich um Kopf und Kragen redet. So macht Lesen Spaß!

Frankfurt hat eine lange Tradition im Genre der Satire, man denke nur an die großen Satiriker Eckhard Henscheid und Robert Gernhardt. Andreas Heinzel setzt diese Tradition fort und verleiht ihr einen eigenen Ton.

„Dieses Buch zu lesen, ist wie der Besuch auf einem hoch unterhaltsamen Kurzfilm-Festival zum Thema Frankfurt. Nur, dass man die Filme lesen muss und alle denselben Regisseur haben!“, sagt Henni Nachtsheim zu den kleinen und großen Großstadtdramen. Lustig, böse und bisweilen ganz schön schwarz.

„Eine Stadt dreht durch“
Frankfurter Satiren von Andreas Heinzel
mainbook Verlag
ISBN 9783948978060
252 Seiten
12,- Euro

Gastbeitrag

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