Vorweg kann gesagt werden, dass die Stadtpolizei gut zu tun hatte, sich aber der insgesamt befürchtete Osteransturm nicht ganz so schlimm darstellte. Dennoch gab es einige „Hotspots“, an denen verstärkt und nachhaltig eingeschritten werden musste.
Rebstockpark
Hier stellten die Streifen regelmäßig größere Gruppen fest, die sich nicht an die Abstandsregeln hielten. Großeltern, Eltern, weitere Verwandte und deren Kinder von Großfamilien saßen zusammen – es wurde fleißig gegrillt und der Abstand nicht eingehalten. Alle würden unter einem Dach leben – so die Einlassung. Die Kinder verschiedener Familien spielten miteinander, ohne dass Eltern dies unterbanden. Erst nach intensiver Argumentation konnten die Familien überzeugt werden, diese Art der Ansammlung aufzulösen und sich nach Hause zu begeben.
Bahnhofsgebiet
Selbst immer wiederkehrende Kontrollen in kürzesten Zeitabständen sorgten nicht für eine dauerhafte Einhaltung der Abstandsregeln. 20 bis 30, teilweise bis zu 48 Personen fanden sich zusammen und wiederholten dies jedes Mal aufs Neue, wenn sie zuvor aufgefordert wurden, sich zu verteilen oder andere Plätze aufzusuchen.
Ostend
An der Weseler Werft trifft man sich gerne. Normalerweise auch kein Problem. Nur zurzeit eben nicht mit mehr als zwei Personen, oder nur innerhalb einer Familie, die in einem Haushalt lebt. Dies wurde immer wieder sehr weit ausgelegt und musste daher in einigen Fällen sanktioniert werden.
Ebenso die Sportbegeisterten, die sich in Mannschaftsstärke zusammenfanden, um ihre Leibesübungen abzuhalten. Darauf angesprochen zeigte man sich auch noch uneinsichtig und erhielt Zuspruch von anderen Parkbesuchern. Auch diese Unvernunft und Uneinsichtigkeit kostete ein entsprechendes Bußgeld.
Unterliederbach
Bei der Kontrolle eines speziell auf Motorräder zugeschnittenen Gewerbebetriebes auf Anforderung der Landespolizei zeigten sich die anwesenden Vereinsmitglieder äußerst uneinsichtig und ließen die Kontrolle erst nach Rücksprache mit einer Anwältin zu. Die entsprechenden Bußgelder konnte auch die Anwältin nicht verhindern.
Gewerbetreibende und Gaststätten
Quasi in allen Stadtteilen versuchten einzelne Gewerbetreibende die derzeit geltenden Verbote zu umgehen. So wurde vor einen Friseursalon in einem Hinterhof ein Transporter als Sichtschutz gestellt, um die ein- und ausgehenden Kunden zu tarnen. Eine Gaststätte verkaufte Getränke „to go“ aus dem Fenster.
Die Stadtpolizei ist seit Beginn der Corona-Zeitrechnung neben Feuerwehr und Gesundheitsamt stets mittendrin gewesen. Auch wurde bereits über einzelne Aspekte der Kontrollen berichtet.
Für das Osterwochenende hier die nackten Zahlen:
3.500 Kontrollen insgesamt
2.600 Kontrollen von Gewerbebetrieben
700 Kontrollen von Gaststätten (darunter 40 Shisha-Bars)
150 Kontrollen von Grünflächen, Parks und Spielplätzen
Diese Zahlen belegen die Wichtigkeit der Arbeit der Stadtpolizei, und zeigen, dass diese, wie so viele andere Berufsgruppen, aktuell auch an ihr Limit gehen.
Stadtrat und Sicherheitsdezernent Markus Frank und Matthias Heinrich, Leiter der Stadtpolizei Frankfurt, finden daher nur lobende Worte. „Was die Kolleginnen und Kollegen täglich auf die Straße bringen, ist aller Ehren wert. Denn auch bei ihnen gibt es Personalengpässe und persönliche Einschränkungen, die aber keinen Einfluss auf die Arbeitsqualität und Leistungsfähigkeit haben.“ Umso wichtiger sei es, dass sich die Frankfurter an die momentan geltenden Regeln halten und alle Beteiligten Rücksicht nehmen. „Bei allem Verständnis für die individuelle Situation etwa von Gewerbetreibenden, die Angst um ihre Existenz haben, der Schutz von Leben genießt höchste Priorität“, sagt Frank.
Informationen: Stadt frankfurt
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