Alles begann beim Kicken auf roter Asche. Als es hier noch mehr Felder als Häuser gab. Der SC Riedberg wurde von nur 26 Mitgliedern gegründet, am 17. März 2011 dann kam der erste Spatenstich für die Sportanlage in der Altenhöferallee. Inzwischen platzt man mit mehr als 1200 Mitglieder „aus allen Nähten“, hat die drittgrößte Fußballsparte in der Mainmetropole, laut Auskunft der Verantwortlichen sogar die fünftgrößte in ganz Hessen. Den Verein geprägt hat nicht zuletzt Ex-Vorstand Alexander Markert, der Ende vergangenen Jahres zurücktrat und bei der Mitgliederversammlung am Montag verabschiedet wurde. Vorstandskollegen lobten seinen Einsatz und Pioniergeist, die Ortsbeiratsvorsitzende Carolin Friedrich zollte Respekt dafür, dass Markert & Co. sozusagen aus dem Nichts Vereinsstrukturen aufgebaut haben. Dann fügte sie hinzu: „Da muss man auch mal die Ellbogen rausfahren, um sich durchzusetzen“. Anders und durchaus ehrlich ausgedrückt: „Wir haben uns oft gerieben, aber es ging immer um die Sache.“
„Alex I.“ bekam auch noch ein Trikot der Eintracht zum Abschied, plus ein SCR-Trikot mit den Unterschriften der Anwesenden. Der Unternehmer wird dem Sport weiter erhalten bleiben, als stellvertretender Vorsitzender im Sportkreis Frankfurt.
Alex Markert bekam ein SCR-Trikot mit vielen Unterschriften zum Abschied
Das ist der neue Vorstand
Die Wahl des neuen Vorstandes verlief schnell und ohne Gegenkandidaten. Frank Weisske (50), zuletzt zweiter Vorsitzender und einst SCR-Gründungsmitglied, wurde bei zwei Enthaltungen zum ersten Vorsitzender gewählt. Pedro Ferreira, vorübergehend erster Vorsitzender, wird Schatzmeister bleiben. Die rund 30 anwesenden Mitglieder erfuhren auch, dass Ferreira inzwischen „15 Quadratmeter SC Riedberg“ bei sich zuhause angesammelt hat. Akten und Unterlagen.
Neuer zweiter Vorsitzender ist Olaf Emmerich, Marketing-Fachmann und Vater eines SCR-Kickers, der sich intensiver für den Verein engagieren möchte. Emmerich ist auch Teil des neu gegründeten „Eventausschusses“. Die Mitglieder dort wollen erst mal noch ein Sommerfest auf die Beine stellen und Veranstaltungen wie den beliebten „Zipfelmützenlauf“ im Advent organisieren.
Das ist der neue Vorstand: Schatzmeister Pedro Ferreira, 1. Vorsitzender Frank Weisske und der 2. Vorsitzende Olaf Emmerich
Grundstein für Clubhaus soll 2017 gelegt werden
Es gibt viel zu tun. Eine große Herausforderung wird die Realisierung eines Clubhauses im vorderen Bereich des Sportplatzes. Das wurde im vergangenen Jahr als einstöckige Variante bereits von den Mitgliedern beschlossen, am Montag aber nochmals kontrovers diskutiert. Es soll ein Funktionsgebäude werden mit einem großen Mehrzweckraum von mehr als 100 Quadratmetern plus zwei Umkleiden, dringend benötigten Toiletten und einer variablen Vergrößerung des Mehrzweckraums um rund 35 Quadratmeter. Dort könnte man Tische, Bänke und andere Lager-Utensilien unterbringen. Im großen Raum könnten bodennahe Sportarten wie Tai Chi und Yoga stattfinden, auch Koordinations- oder Kopfball-Training im Winter.
Dass das Clubhaus ein „Funktionsgebäude“ und kein Ort der Vereinskultur im rein geselligen Sinne wird, ist auch Voraussetzung für die Förderung durch die Stadt. Den Großteil der Baukosten von 300.000 bis 350.000 Euro will der Verein aus den eigenen Rücklagen bestreiten. Grundsteinlegung soll „möglichst noch in diesem Jahr“ sein.
Langfristig denkt man auch schon über eine mögliche Geschäftsstelle in einem Zusatzgebäude nach. Denn die Finanzen des Vereins sind gut. Die Einnahmen 2016 beliefen sich auf mehr als 160.000 Euro, das Vermögen auf insgesamt knapp 350.000 Euro.
Stolz ist man beim SC Riedberg neben den erfolgreichen Basketballern, wo zwei Mannschaften Kreispokalsieger und eine Mannschaft Regionalpokalsieger wurde, und der Sparte Mädchenfußball, auch auf die Sparten Rugby und Cricket. In kürzester Zeit gewann Rugby über 50 Mitglieder und ist bereits bei Kids im Grundschulalter beliebt.
Alex Markert und Pedro Ferreira werden „Ehrenmitglieder“
Jetzt gibt es auch „Ehrenmitglieder“, Urkunde inklusive. Demnächst soll diese Auszeichnung noch um Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold ergänzt werden. Das soll jenen gelten, die sich um den Verein ganz besonders verdient gemacht haben. Als Erste wurde diese Ehre Ex-Vorstand Alex Markert und Schatzmeister Pedro Ferreira zuteil, die beide viele Stunden für den Verein investiert haben – und teils noch werden.
Kicker werden Stickerstars!
Während man Ehrennadeln mehr mit der Vergangenheit von Vereinskultur verbinden würde, stößt ein neues Projekt sicher auf Begeisterung bei den jungen Kickern. Denn wie die großen Fußballstars zur WM oder EM werden die Spielerinnen und Spieler des SCR als Stickerstars-Sammelbilder bei einem Supermarktpartner des Vereins erhältlich sein – über einen Zeitraum von zehn Wochen.
Am morgigen Samstag und am Sonntag veranstaltet der SCR acht Jugendfußball-Turniere für Spieler von 5 bis 13 Jahren. Zuschauer sind herzlich willkommen.
(Fotos & Text: cd)