Sie heißt HC-4000, wiegt 1,8 Tonnen und wurde in den Kampfeinsätzen der britischen Royal Air Force gegen Nazi-Deutschland über Frankfurt abgeworfen. Am Mittwoch wurde die Weltkriegs-Bombe mit mehr als 1000 Kilo Sprengstoff im Westend entdeckt. Jetzt steht Frankfurt vor der größten Evakuierung der Nachkriegszeit: Bis Sonntag, 3. September, 8 Uhr muss der Bereich 1, 5 Kilometer um den Fundort evakuiert sein. Mehr als 60.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Krankenhäuser, Seniorenheime, Uni, Bundesbank und Hessischer Rundfunk müssen evakuiert werden. Der U-Bahn-Verkehr wird im entsprechenden Bereich eingestellt (siehe unten). Frankfurts Sicherheitsdezernent Markus Frank spricht von einer “großen Kraftanstrengung” und appelliert an Mitarbeit und Hilfsbereitschaft der Bürger. Er sagt: “Wenn uns aber jeder unterstützt, bin ich mir sicher, dass alle am Sonntag um 20 Uhr zuhause sein können.”
Die gute Nachricht ist: In den vergangenen Jahren sind fast alle Bomben-Entschärfungen ohne größere Zwischenfälle gelungen. Allerdings wird berichtet, dass eine so große Bombe selbst die Experten vom Kampfmittelräumdienst bisher noch nie entschärft haben. Die Zuversicht ist trotzdem groß. Der Fundort der Bombe wird von der Polizei bis zur Entschärfung rund um die Uhr bewacht. Was ist aber mit all jenen Frankfurtern, die am Wochenende kein Ausweichquartier haben? Die Behörden rechnen mit etwa 6000 Menschen, die in einer Messehalle, der Jahrhunderthalle und kleineren Turnhallen unterkommen könnten. Verkehrsbetriebe und FES haben auch schon Hilfe angeboten. Die Stadt hat zudem ein Bürgertelefon geschaltet, das unter 069/212-111 ständig erreichbar ist.
Diese Straßen sind gesperrt
Aufgrund der aufgefundenen Weltkriegsbombe werden in den kommenden Tagen erhebliche Verkehrsbeinträchtigungen aufkommen, die teils bereits heute Nacht beginnen, aber nur den Lkw-Verkehr betreffen. Ab Sonntag um 4 Uhr wird dann die BAB 66 in Richtung Frankfurt (Ausbauende F-Miquellallee) ab dem Nordwestkreuz Frankfurt gesperrt, ab 8 Uhr wird es in der Frankfurter Innenstadt zu umfangreichen Sperrmaßnahmen kommen. Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Ab dieser Uhrzeit ist der gesamte Verkehr im Evakuierungsbereich gesperrt.
Hier fahren keine U-Bahnen
Auch der öffentliche Personen- und Nahverkehr der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), sowohl ober- als auch unterirdisch, wird im Sperrbereich für die Dauer der Maßnahmen vollständig eingestellt werden. Weitere Informationen unter www.traffiq.de.
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Alle Informationen zum Bombenfund und dem daraus folgenden Evakuierungskonzept sind auch auf den Internetseiten der Feuerwehr unter www.feuerwehr-frankfurt.de und der Polizei unter www.polizei.hessen.de/ppffm zu finden.
(Quelle: Feuerwehr Frankfurt/ bearbeitete Grafik)