Zu Besuch bei der Frankfurter Tafel (Ausgabestelle Bonames)

In den Räumen der St.Lioba-Gemeinde (Ben-Gurion-Ring) betreibt die Frankfurter Tafel jeden Donnerstag eine Ausgabestelle für Lebensmittel. MainRiedberg war zu Besuch und sprach mit der Leiterin Edeltraut Mariani. 

In der Ausgabestelle Bonames sind zehn bis zwölf Mitarbeiter dabei, Lebensmittel in Empfang zu nehmen, diese auf Haltbarkeit zu prüfen, zu sortieren, und anschließend bereit zu stellen. Noch vor Öffnung der Türen, ab etwa 09:00 Uhr, erscheinen die Helfer und treffen die ersten Vorbereitungen; die Ausgabe startet ab 12:00 Uhr und endet um 14:00 Uhr. Die Mitarbeiter leisten ihre Arbeit ehrenamtlich, zwei von ihnen stehen noch anderweitig in Arbeit und Beruf. Es sind Rentner, Hausfrauen, Studenten, Arbeitslose, mehrheitlich Frauen, fast alle aus der näheren Umgebung kommend, die hier ihren Dienst tun. Das ganze Team tritt hier geschlossen zur Arbeit an, Einsatzpläne braucht es deshalb nicht.

Die Ausgabestelle Bonames betreut 75 bis 80 Einzelpersonen und Familien. Jeder registrierte ‚Kunde‘ – so nennt man hier die Empfänger der Lebensmittel – darf alle zwei Wochen Essbares abholen. Die Kundschaft ist in zwei Gruppen eingeteilt, so dass jeden Donnerstag im Wechsel eine andere Gruppe versorgt wird. Hier werden ausschließlich Personen aus den Postleitzahlbezirken 60433, 60437 und 60438 zugelassen. Berechtigt sind die Inhaber des Frankfurt Pass, Familien benötigen noch den Nachweis des Job-Centers.
Als Obolus für die Spritkosten muss jeder Kunde einen Euro in die Sammeldose entrichten.

Ausgegeben werden alle Lebensmittel, die für den täglichen Bedarf benötigt werden: Fleisch und Wurst, Frischgemüse- und Obst, Gebäck und Getränke (kein Alkohol), … Die Kunden wählen aus, was verfügbar und brauchbar ist. Manch einer isst keinen Käse, manch einem ist Schweinefleisch versagt. Für Familien sind die Ausgabeportionen natürlich größer. Einen Kasten Lebensmittel spendiert die Bonameser Zweigstelle an das benachbarte Kinderhaus.

Auf der Home-Page der Frankfurter Tafel liest man: „Aufgrund der Lebensmittelknappheit werden bis auf Weiteres keine Neukunden an den Ausgabestellen angenommen.“  Das gilt auch für die Ausgabestelle Ben-Gurion-Ring. Auch hier verursachen die sinkenden Lebensmittelspenden und der Anstieg der Empfänger, insbesondere seit des Ukraine-Krieges, einen Engpass. Immer wieder ist die Tafel deshalb gezwungen, selbst (vergünstigte) Lebensmittel einzukaufen, um den Warenbestand aufzustocken.

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren bereits zwei (von vier) Wagenlieferungen an Lebensmitteln erfolgt. Zu Ende des Gesprächs traf eine dritte Lieferung ein: sofort brach eine geschäftige Unruhe aus. Alle Hände halfen den Transporter zu entladen, äußerst routiniert wurden die Waren durchgesichtet, sortiert und verteilt, so dass man eine halbe Stunde später die ersten Kunden hereinlassen konnte.


Links:
Frankfurter Tafel
Stadt Frankfurt

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