Sind Sie schon im Radsport-Fieber? Schließlich startet am 1. Mai wieder der Radklassiker Frankfurt-Eschborn, der auch über den Riedberg führt – und unsere beiden Riedberger Ladies Judith McCrory (47) und Maren Yakas (49) machen beim Jedermann-Rennen mit und berichten uns regelmäßig vom Training. Deshalb möchten wir Sie auf eine Veranstaltung aufmerksam machen, die nächsten Mittwoch nur wenige Kilometer vom Riedberg entfernt stattfindet. Mit „Radrennen im Palmengarten und in der Arena – Erste Bahnen, erste Rennen, erste Rekorde“ geht die Reihe „Spuren des Sports in Frankfurt“ an einen vielfach unbekannten Ort der Anfänge des Radrennsports: In den Palmengarten!
Im Palmengarten fing alles an
Als Vorgeschmack auf einen spannenden, um historische Aufnahmen ergänzten Vortrag von Peter Schermer, dem Leiter des Arbeitskreises „Sport und Geschichte“ im Landessportbund Hessen, einige Daten: Der 24.8.1881 gilt als Beginn des Frankfurter Radrennsports. In den Geschäftsräumen von Heinrich Kleyer wird der Frankfurter Bycicle-Club (F.B.-C.) mit dem Ziel gegründet, die Austragung von Radrennen zu fördern. Zwei Jahre später folgte die Gründung des Velociped-Clubs Frankfurt, der gute Beziehungen zum F.B.-C. pflegte.
Nachdem Verhandlungen mit dem Rheinischen Rennverein über eine Nutzung des Innenraums der Pferderennbahn scheitern, konzentriert sich der Vorstand auf den Bau einer Rennbahn am Oberforsthaus. Schon 1884 werden dort die ersten Rad-Rennen ausgetragen. Jedoch ist der Palmengarten zentraler, und so verlagert sich das Rad-Rennen nach der Erweiterung des Palmengartens ab 1887 auf die Radrennbahn im „Neugarten“.
Die Bahn im Palmengarten ist ab jetzt DER MAGNET. Es ist auch die Zeit von August Lehr, erfolgreich auf Hochrad und „Sicherheits-Nieder-Rad“, Frankfurter Weltmeister 1894 auf dem Nieder-Rad.
August Lehr, anno 1894 Weltmeister aus Frankfurt
Nach dem Auslaufen des Vertrags mit dem Palmengarten 1895 verlagern sich die Rad-Rennen auf die – allerdings unzulängliche – Radrennbahn auf dem Sportplatz an der Mainzer Landstraße. So ist es ein großer Fortschritt, als 1910 auf dem Festhallengelände im Rahmen der „Internationalen Ausstellung für Sport und Spiel (ISA)“ eine „Arena“ mit einer modernen Radrennbahn gebaut wird.
Experten bezeichnen diese Bahn sogar als damals „schönste und schnellste der Welt“. Es überrascht deshalb nicht, daß die ISA mit Radrennen eröffnet und beendet wurde. Schon am zweiten Renntag wird der Weltrekord über 50 Kilometer unterboten.
Nach dem Ende der Ausstellung werden in unregelmäßigen Abständen immer wieder Renntage auf der Bahn veranstaltet. Auch aufgrund von Protesten der benachbarten Anwohner wird die Rennbahn 1914 in den Ostpark bzw. an den Riederwald verlegt.
Referent der Veranstaltung ist Peter Schermer. Er beschäftigt sich als „Stadt(teil)historiker insbesondere sehr intensiv mit der frühen Frankfurter Sportgeschichte, um an diese spannende Epoche zu erinnern. Er profitiert dabei von den umfangreichen Beständen des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte sowie von der Kooperation mit Museen, Vereinen und Fachverbänden. Dazu kommen noch die Kontakte aus der zeitweiligen Mitarbeit als Stadtlaborant im Rahmen des Historischen Museums Frankfurt.
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Da Eintracht Frankfurt am 18.4. ab 20.45 Uhr im DFB-Halbfinale um den Einzug ins Finale kämpft, beginnt der Vortrag von Peter Schermer pünktlich um 19 Uhr und wird pünktlich um 20 Uhr beendet sein
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VORTRAG
“Radrennen im Palmengarten und in der Arena – Erste Bahnen, erste Rennen, erste Rekord” am Mittwoch, 18.04.2018, Siesmayersaal des Palmengartens, Siesmayerstraße 61, 60323 Frankfurt am Main
Eintritt ist frei. Einlass 18.30 Uhr
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Fotos:
- Radrennbahn im Palmengarten, © Sammlung Peter Schermer
- Der Frankfurter Radweltmeister August Lehr ca. 1890, © Frankfurter Sportmuseum
- Die „Arena“ an der Festhalle 1912 – © Institut für Stadtgeschichte Frankfurt