In Russland und in der Ukraine suchen Menschen Schutz vor Bomben- und Drohnenangriffe.
In der Ukraine
- Viele Menschen suchen Schutz in öffentlichen Bunkern, die in Städten eingerichtet wurden.
- In großen Städten wie Kiew nutzen viele die U-Bahn-Stationen als Notunterkünfte.
- Private Keller und Schutzräume in Wohngebäuden bieten an manchen Orten auch eine sichere Zuflucht.
- Einige Menschen versuchen, in weniger betroffene ländliche Gebiete zu fliehen.
- Frauen und Kinder sind teilweise ins (europäische) Ausland geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen.
In Russland
- In einigen Städten gibt es staatlich betriebene Zivilschutzbunker.
- In größeren Städten können unterirdische Anlagen genutzt werden.
- Einige wohlhabendere Bürger haben private Schutzräume oder Bunker gebaut.
China
Wie die BILD-Zeitung vor Kurzem berichtete, zeigen Satellitenbilder, dass China 30 Kilometer südwestlich von Peking den Bau eines groß angelegten militärischen Komplexes vorantreibt. Er soll offenbar künftig als Kommandozentrale für die chinesische Militärführung dienen und Schutz vor „klassischen Bombardements“ aber auch vor nuklearen Angriffen bieten.
Deutschland
Bei uns haben wir immerhin schon die Phase der Grundsatzdiskussion erreicht, ob der Zivilschutz wieder ausgebaut werden soll. Vor dem 2. Weltkrieg gab es in Frankfurt fast keine bombensicheren Schutzräume. Erst nach den Erfahrungen aus den Bombardements
- 1937 in Guernica (Spanien)
- 1940 in Coventry, London (beide in England) und Rotterdam (Holland) und den darauf folgenden Retourkutschen in Berlin, Hamburg und dann auch in Frankfurt
wurde das Führer-Sofortprogramm beschlossen und 1940 mit dem Bau von Bunkern aller Art begonnen.
Frankfurt
Unsere Stadt wird sicherlich eines der primären Ziele bei einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland sein weil,
- Großstadt (FFM + OF haben zusammen 1 Mio. Einwohner)
- Viel zerstörbare Bausubstanz (Hochhäuser) auf engstem Raum
- Verkehrsknotenpunkt (Bahnhof, Flughafen, Autobahnkreuz, Wasserstraße, …)
- Datentechnischer Knotenpunkt (Internetknoten, an die 100 Rechenzentren, …)
- Finanztechnischer Knotenpunkt (Bankenmetropole, EZB, Börse, …)
- …
Andere Situation als im 2. Weltkrieg
- Bevölkerungswachstum: 1939: 550.000 Einwohner, heute: 780.000 Einwohner
- Betonstoffe wie zum Beispiel Sand sind nicht mehr so reichlich verfügbar
- Hochbunker können modernen Waffensystemen kaum mehr widerstehen
- Die Stadt ist wesentlich dichter bebaut, vor allem auch in der Tiefe (U-Bahn, S-Bahn, Tunnel, Hochhausfundamente, Versorgungsleitungen (Strom, Fernwärme, Gas, …), Entsorgungsleitungen (Abwasser), Tiefgaragen, …
Aktuelle Schutzraum-Bestands-Lage
- Nach einem offiziellen Sachstandsbericht gibt es in Deutschland nur wenige einsatzfähige Bunkeranlagen (etwas über 500 Anlagen). Sämtliche noch dem Zivilschutz gewidmeten Anlagen sind weder funktions- noch einsatzbereit.
- Der Staat wird nicht genügend Schutzraum schaffen können, jedenfalls nicht rechtzeitig.
- Dezentrale Hausschutzräume könnten beim ursprünglichen Bau mitgedacht, nachträglich eingefügt oder separat „unterirdisch angelegt“ werden.
- Bauliche Selbstschutzräume: Dabei kann es sich um Kellerräume handeln, die provisorisch durch Abdichtungen der Fenster sicher(er) gemacht werden können.
Die Lage am Riedberg und in Kalbach
Durch das Industriegebiet »Am Martinszehnten« mit den dort befindlichen Rechenzentren muss mit erhöhtem Bombardement gerechnet werden. Auch das kommende Hochschul-Rechenzentrum am Riedberg wird ein potenzielles Ziel sein.
Am Riedberg gibt es glücklicherweise relativ moderne Bauten mit viel Beton und oft mit Kellern und Tiefgaragen. Hier besteht ein gewisses Schutzpotenzial. U-Bahnschächte oder Tunnel sind leider nicht in Reichweite.