Die IGS Kalbach-Riedberg wächst. Gestartet wurde im vergangenen Jahr mit 100 Kindern, inzwischen sind es 200 und im nächsten Jahr demzufolge 300 Schülerinnen und Schüler. Der provisorische Holzbau in der Carl-Hermann-Rudloff-Allee im Westen unseres Stadtteils wird gerade um neue Fach- und Klassenräume erweitert. Der Platz fürs Ballspielen, Rennen und Herumtoben schrumpft durch den Anbau aber erheblich. „Als Ganztagsschule haben wir ein erhöhtes Aufkommen an Bewegungsbedarf“, gibt Schulleiterin Dr. Susanne Gölitzer gegenüber MAINRiedberg zu bedenken. Kinder, die den ganzen Tag hier verbringen, wollen und müssen sich bewegen. Das noch größere Manko: Die IGS hat keine Turnhalle. Dafür will sich der Ortsbeirat jetzt verstärkt einsetzen. Denn diese Turnhalle wäre auch für die dritte Grundschule am Riedberg, die bereits 2019 eröffnen soll, dringend notwendig.
Wann und wo kann die Turnhalle gebaut werden?
Beim Besuch von Schuldezernentin Sylvia Weber und Vertretern des Baudezernats im Juni wurde eine Turnhalle, wiederum ein Provisorium, für die beiden Schulen in Aussicht gestellt. Geschehen ist bisher offenbar wenig. Bei der vergangenen Sitzung Mitte September wurde nun einstimmig der Magistrat aufgefordert mitzuteilen, wo die Turnhalle geplant ist und wann mit dem Bau zu rechnen ist. „Das Thema hatte ich für den Antrag vorgeschlagen und ich finde wichtig, dass das möglichst bald angeschoben wird. Wir kennen mittlerweile die Vorlaufzeiten“, erklärt der Riedberger Ortsbeirat Jörg Rohrmann (SPD).
Als möglicher Standort steht auch ein Grundstück im Bereich der Universität zur Wahl, also nur wenige Gehminuten von der Gesamtschule entfernt. Aber auch dazu gibt es noch nichts Konkretes.
Zeitraubend und aufwändig: So läuft der aktuelle Sportunterricht
Wie ist Sport momentan ohne eigene Turnhalle möglich? Rektorin Dr. Susanne Gölitzer muss weiter ausholen und beginnt zu erklären: Im Moment hat die IGS Kalbach-Riedberg acht Klassen an anderen Schulen zum Sportunterricht. „Da jede Schule andere Anfangs- und Unterrichtszeiten hat, müssen wir jeweils immer während der Pause oder während des angrenzenden Unterrichts loslaufen und zurückkommen.“ 90 Minuten bleiben also in der Regel nicht zum Sportmachen.
Hinzu kommt: Im nächsten Jahr sind es bereits zwölf Klassen ohne die Bewegungs-AGs. „Wir haben teuren AG-Raum zugemietet, um Yoga und Spiele anbieten zu können. Dieses Geld geht wieder für andere Dinge ab“, wie Susanne Gölitzer ergänzt. Insgesamt ist alles sehr aufwändig in Organisation und Absprache.
Auf der nahen Streuobstwiese dürfen die Kinder nur Äpfel sammeln
Die Anfrage der Schule, die Streuobstwiese nebenan wenigstens mitnutzen zu dürfen, ist negativ beschieden worden. Die Kinder dürfen Äpfel sammeln und werden demnächst Apfelsaft pressen. „Immerhin“, heißt es aus Schulkreisen. Mehr nicht.
Auch zum Sachstand der Baugenehmigung für den Neubau der Gesamtschule gibt es keine aktuelle Auskunft. Das Gebäude wird zentral am Riedberg in der Nähe der U-Bahn entstehen und soll 2021 soll fertig sein. Das Fertigstellungs-Datum ist von großer Bedeutung, da dann wiederum die dritte Grundschule ins bisherige Holz-Provisorium einziehen kann. Ein Ortsbeirat: „Wenn nicht bald mit dem Bau gestartet wird, dann scheint der Fertigstellungstermin nicht realistisch.“ Und die Schulplanung am Riedberg geriete ins Wanken.
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