Die Tage hatte der Ortsbeirat (12) die Anwohner zu einer Informationsstunde in das Familienzentrum Billabong eingeladen, damit sich jeder aus erster Hand über die geplanten Neuerungen informieren konnte und nicht auf Spekulationen und Gerüchte angewiesen war.
Zu dem Infoabend kamen an die 80 Anwohner mit vielen Fragen an Katrin Wenzel, die Leiterin der Stabsstelle Unterbringungsmanagement der Stadt Frankfurt.
Welche Fakten wurden vorgetragen?
- Es wurde Wohnraum für 120 Bewohner in 25 Wohnungen geschaffen.
- Der Wohnraum ist für Familien geplant.
- Am 24. Mai wird ein Tag der offenen Tür stattfinden, um die fertiggestellten Wohneinheiten vorzustellen.
- In 5 Jahren sollen die Bauten den dann entstehenden Kleingartenanlagen wieder weichen.
- Zielgruppe: Familien, die schon 1-3 Jahre in Frankfurt leben und meistens schon als Flüchtlinge anerkannt sind, zum Beispiel Familien aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine.
- Die genaue Zuteilung erfolgt in den nächsten Wochen.
- Es wird nur mit einer niedrigen Fluktuation gerechnet.
- Die geplante Kita Sonnenwind am Bonifatiusbrunnen, am Südende der Straße „Zur Kalbacher Höhe“, soll ab 2026 errichtet werden. Zusätzliches Personal steht derzeit nicht zur Verfügung. Das heißt, für Kitakinder bleibt die Lage angespannt. Bei der Auswahl der Familien soll daher darauf geachtet werden, dass nicht alle Kinder aus den gleichen Jahrgängen stammen.
- Grundschule: Auch für Flüchtlingskinder ist aktuell ein Platz in der Schule und im Nachmittagshort sicher.
- Betreuung der Flüchtlinge durch die Diakonie. Dafür sind 3 Fachkräfte vorgesehen. (Lisa Schmidt, Abdullah Morad und noch eine Mitarbeiterin)
Ab Juni werden sie tagsüber vor Ort sein und als Ansprechpartner für die ausländischen Familien, aber auch für die Anwohner zur Verfügung stehen. - In den ersten 6 Monaten werden darüber hinaus Security-Kräfte vor Ort sein und für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Informationsversorgung
Die erste Anlaufstelle für Infos, die den Stadtteil betreffen, sind die öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirats, den von der Bevölkerung gewählten Vertretern, die die Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürgern herstellen und fördern.
Wer sich nicht für diese Themen interessiert, darf sich nachher auch nicht beschweren, man hätte ihn nicht informiert. Information ist nicht nur eine Bringschuld der Verwaltung, sondern auch eine Holschuld der Bürger.
Kein Wunschkonzert
Die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften sind Auswirkungen demokratischer Entscheidungsprozesse auf allen politischen Ebenen des Landes. Die Stadt hat die gesetzliche Verpflichtung sie umzusetzen.
Persönliche Betroffenheit
Persönlich betroffen zu sein ist nicht schön, der Unmut daher verständlich. Aber Mosern hilft nicht weiter. Ein aktiver positiver Umgang mit der neuen Situation kann aus einem erwarteten Nachteil einen Vorteil entstehen lassen.
Krise oder Chance
Durch ehrenamtliche Mithilfe bei der Integration der neuen Mitbürger kann Sprachwissen und Kulturaustausch vermittelt werden. So können neue Kontakte und interessante Beziehungen geknüpft werden. Am Ende der Veranstaltung konnten sich Interessierte in eine entsprechende Liste eintragen. Jeder achte Teilnehmende machte davon schon mal Gebrauch.
Wer noch Fragen hat, kann sich an Frau Sabine Kalinock, die bei der Diakonie den Arbeitsbereich Flucht und Migration leitet wenden: sabine.kalinock@diakonie-frankfurt-offenbach.de.