Innerhalb weniger Minuten bis zu 40 Liter Wasser pro Quadratmeter, vollgelaufene Keller, Stromausfälle und zwei größere Brände – rund 1200 Einsätze mussten Feuerwehren und Polizei gestern bis in die Nacht abarbeiten. Der Riedberg blieb zum Glück weitgehend von großen Schäden verschont. Das Wasser drang allerdings bei Wohnhäusern durch Türen und Fenster, weil „die Dichtung es nicht packte“, wie eine Anwohnerin erklärte. Um 16 Uhr musste die Feuerwehr dann in der Marie Curie Schule anrücken. Kinder hatten noch Sportunterricht. Plötzlich kam das Wasser über den Keller bis in die Halle gelaufen. Kein Problem für die Einsatzkräfte. Doch die Kinder mussten die Halle verlassen – während Eltern inzwischen davon erfahren hatten, zur Schule fuhren und die Feuerwehreinfahrt leider offenbar zuparkten. Das bedeutet: Die Feuerwehr konnte anrücken, aber nur mit Verzögerung abfahren, obwohl noch zahlreiche weitere Einsätze warteten.
Ab 14:30 Uhr waren in der Zentralen Leitstelle Frankfurt die ersten Notrufe eingegangen. Dies sollte bis in die späten Nachstunden so weitergehen. Es wurde ein Vollalarm für alle Freiwilligen Feuerwehren in Frankfurt ausgelöst. Für die Teilevakuierung des Elisabethen Krankenhauses, über die MAINRiedberg bereits gestern berichtete, mussten Rettungsdiensteinheiten aus den Nachbarlandkreisen unterstützen.
Dachstuhl-Brand nach Blitzeinschlag
Zu den Unwettereinsätzen summierten sich noch 54 Brand-, 82 Hilfeleistungs- und 424 Rettungsdiensteinsätze im Stadtgebiet. In der Mörfelder Landstraße brannte ein Dachstuhl, nachdem dieser durch einen Blitz getroffen wurde.
Gegen 15.45 Uhr meldeten Zeugen Polizei und Feuerwehr, wie ein Blitz in den Dachstuhl des Wohnhauses einschlug und dieser daraufhin Feuer fing. Polizisten räumten das Mehrfamilienhaus und die Feuerwehr löschte die Flammen. Die Schadenshöhe wird auf etwa 200.000 Euro geschätzt. Durch den Brand wurde glücklicherweise niemand verletzt.
Für die Löscharbeiten musste die Mörfelder Landstraße zwischen der Oppenheimer Landstraße und der Schweizer Straße komplett für den Verkehr gesperrt werden, was zu einem großen Rückstau führte.
In den frühen Morgenstunden rückten die Einsatzkräfte dann in die Speyrer Straße aus. Dort brach aus unbekannter Ursache in einem Wohn- und Geschäftshaus ein Feuer aus. Parallel zu den Löschmaßnahmen wurde das betroffene Gebäude evakuiert. 29 Personen wurden vor Ort durch die anwesenden Kräfte betreut und versorgt. Zwei Personen erlitten eine Rauchgasvergiftung.
Informationen: Polizei und Feuerwehr Frankfurt am Main
Foto: Feuerwehr Frankfurt am Main