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Die letzten Quadratmeter des Riedbergs warten auf eine Bebauung

Brache im Westflügel des Riedbergs

Im Jahre 2013 veröffentlichte Olaf Cunitz, damals Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen und der Stadt Frankfurt, das »Westflügelmagazin«, in dem das Projekt für die Bebauung des letzten Quartiers am Riedberg vorgestellt wurde.

Jetzt, gut 10 Jahre später, ist dieses Projekt zu weit über 90 % umgesetzt und nur noch ein paar wenige Bauflächen, die damals der Firma Lechner verkauft worden waren, sind noch nicht mit Wohnimmobilien überbaut worden.

Wer die Entwicklung von Baupreisen, Zinsen und Einkommen in den letzten Jahren verfolgt hat, ist darüber sicherlich nicht überrascht. Aktuell nimmt die Zahl der Verkäufe hochpreisiger Immobilien eher ab und die Verkäufe preiswerter Wohnungen eher zu. So langsam wird Wohnungseigentum wieder bezahlbar. Aber dieser Prozess braucht eben seine Zeit. Kein Wunder, dass Besitzer von Grundstücken und Immobilien, die nicht unter Verkaufszwang stehen, eher auf eine Erholung des Marktes warten, während auf der anderen Seite die potenziellen Käufer noch ein bisschen warten, ob die Preise nicht noch weiter nach unten gehen.

Die wenigen bisher noch unbebauten Grundstücke liegen im Bereich Mart-Stamm-Straße, Walter-Gropius-Straße und Ernst-Balser-Straße.

Flurstück 303+308 im Westflügel des Riedbergs

© S. K.

Was tun sprach Zeus?

Der Ortsbeirat 12, bei dem die Wünsche von zahlreichen Bürgern des Riedbergs zusammenlaufen, hat sich nun in einer aktuellen Diskussion Gedanken gemacht, welche Möglichkeiten man auf diesen letzten Flächen noch umsetzen könnte.

Dazu müsste jedoch vonseiten der Stadt erst einmal mit dem Eigentümer geklärt werden, ob dieser bereit wäre, diese Grundstücke wieder an die Stadt zu verkaufen, und welche Konditionen er sich dabei vorstellt. Sollte ein Ankauf tatsächlich realisierbar sein, könnte man über folgende Alternativen nachdenken:

Option Nummer 1 wäre ein Ankauf durch die ABG, um auf diesen Flächen öffentlich geförderte Wohnungen zu errichten, so wie das schon an einigen anderen Stellen am Riedberg erfolgt ist. Damit könnte bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit niedrigen Einkommen, mittlerem Einkommen sowie für Mieter ohne Einkommensgrenze – je nach Förderprogramm – ermöglicht werden.[1]

Option Nummer 2 wäre die Nutzung dieser Flächen für genossenschaftliches Wohnen, zum Beispiel einem oder mehreren Mehrgenerationenhäusern. Bisher gibt es diese Wohnform leider nur einmal am Riedberg.

Option Nummer 3 wäre die Errichtung einer weiteren KiTa oder einer zusätzlichen Schule. Allerdings ist in unmittelbarer Nachbarschaft bereits das Kinderzentrum Ernst-Balser-Straße und auch nicht weit weg ist die Kita Erasmus gelegen, während der Bedarf für eine weitere Kita eher im Bereich des östlichen Universitätsviertels (die KiTa Zauberberg soll ja geschlossen werden) angesiedelt ist. Ob das Gelände für die Errichtung einer Schule groß genug und geeignet ist, muss sicherlich auch noch eingehend geprüft werden. Da die Flächen so groß sind, könnten auch mehrere Optionen baulich entwickelt und umgesetzt werden.

Die grundsätzliche Überlegung, jedenfalls für das restliche unbebaute Gelände eine optimale Lösung zu finden, fand in weiten Teilen des Ortsbeirats Anklang.

Der Antrag der SPD für öffentlich geförderte Wohnungen wurde bei 3 Gegenstimmen der CDU sowie je einer Enthaltung von CDU und FDP verabschiedet. Die Vorlage, die die Prüfung einer 13. Kita auf dem Riedberg zum Gegenstand hat, wurde bei einer Enthaltung aus der CDU-Fraktion auf den Weg gebracht.


[1] Die ABG-Wohnungen auf dem Riedberg setzen für alle drei Gruppen unterschiedliche Quadratmeterpreise für den Wohnraum unter einem Dach an.

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