Schlagwort: Silvester

Die Risiken des Feuerwerks

Feuerwerk

Verletzungen an den Händen

An keinem anderen Tag im Jahr verletzen sich so viele Menschen die Hände wie an Silvester. Darauf weisen die Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie hin und rufen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Feuerwerk auf.

Gerade angetrunkene Menschen missachten oft die Sicherheitsvorschriften beim Zünden von Böllern und Raketen. Durch selbst gebastelte Böller oder nicht-zertifizierte Feuerwerkskörper werden oft sehr komplexen Handverletzungen verursacht, die bis zu 10-stündige Operationen notwendig machen. Dazu gehören offene Weichteilverletzungen, tiefe Verbrennungen, Verletzungen von einem oder mehreren Fingern sowie die Zerstörungen der ganzen Hand.

Folgende Ratschläge für Ihre Sicherheit

  • Kaufen Sie Feuerwerkskörper nur im Fachhandel! Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig und achten Sie auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung).
  • Am besten nur Feuerwerkskörper verwenden, die nicht in der Hand gezündet werden müssen.
  • Verwenden Sie keine selbst gebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper. Sie sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.
  • Lagern Sie Feuerwerkskörper verschlossen und in sicherem Abstand, keinesfalls jedoch am Körper.
  • Wenn Sie Alkohol getrunken haben: Hände weg von Feuerwerkskörpern. Alkohol macht unvorsichtig.
  • Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, nicht noch einmal zünden. Am besten sammeln Sie solche ein und entsorgen sie. Damit schützen Sie Kinder und Jugendliche, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden.
  • Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein.
  • Kinder und Jugendliche verletzen sich, wenn sie versuchen, am Neujahrstag Blindgänger zu sammeln und herumliegendes, nicht abgebranntes Feuerwerk anzuzünden.

Ist etwas schief gegangen, und es kommt zu Verletzungen, erkennen viele Betroffene das Ausmaß einer schweren Böllerverletzung erst nach Silvester. Das verminderte Schmerzempfinden durch Alkoholgenuss und das eingeschränkte objektive Beurteilungsvermögen führen dazu, dass selbst schwerwiegende Verletzungen zunächst als Bagatelle abgewertet werden. Auch verharmlosen viele die Situation, weil es ihnen peinlich ist, dass man sich ungeschickt angestellt hat, übermutig war oder man einfach weiterfeiern will.

Eine verschleppte medizinisch erforderliche Behandlung erhöht die Infektionsgefahr der Wunde und vermindert die Chancen, dass verletztes Gewebe wiederhergestellt werden kann. Daher wäre es eine Überlegung wert, im Freundes- oder Bekanntenkreis eine Person auszuwählen, die so nüchtern bleibt, dass sie die Lage realistisch beurteilen und bei Bedarf Hilfe koordinieren kann.


Quelle: https://idw-online.de/de/news844601

Weiterführende Links

1) Mediziner warnen: Keine Silvesterböller in Kinderhände, Pressemitteilung der DGOU https://dgou.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht-pressemitteilungen/artikel/mediziner-warnen-keine-silvesterboeller-in-kinderhaende

2) Flyer: Silvester feiern – ohne Handverletzungen: Ratgeber für sicheres Böllern
https://www.dg-h.de/wp-content/uploads/2022/12/DGH_Silvester-Flyer.pdf

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