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Abwärmenutzung von Rechenzentren in Kalbach

Rechenzentrum

Rechenzentren verbrauchen viel Strom. Ein Teil der Energie wird als Abwärme bisher abgeleitet und die Rechner mit frischer Luft gekühlt. Diese Abwärme zu nutzen ist das Ziel eines Antrags des Ortsbeirats an den Magistrat.

Über 60 Rechenzentren gibt es in Frankfurt, verteilt über die Stadt. Doch in einigen Gegenden ballen sich diese gewerblichen Immobilien. Zwei große Rechenzentren stehen auch im Gewerbegebiet „Am Martinszehnten“ in Kalbach.

Die Ansiedlung von Rechenzentren will – einem neuen Konzept folgend – die Politik künftig steuern. Neue Zentren sollen möglichst nur noch in Gewerbegebieten entstehen, wo schon andere Rechenzentren existieren.

Musik-Streaming, Online-Spiele und Videokonferenzen treiben den Bedarf nach noch leistungsfähigeren Servern in immer mehr Zentren an.

Frankfurt gilt neben London als wichtigster Standort für Rechenzentren in Europa und hat glänzende Wachstumsaussichten. Führende Unternehmen wie Interxion sowie Equinix wollen jeweils einer Milliarde Euro hier in Frankfurt investieren. Hier befindet sich auch der weltgrößte Internetknoten, wodurch diese Stadt zum wichtigsten Standort für den digitalen Datenaustausch geworden ist.

Damit der Boom beim Bau von Rechenzentrumskapazitäten nicht zu einer Verdrängung der anderen Gewerbe führt, soll nun das weitere Wachstum gesteuert und koordiniert werden.

Die Bebauungspläne für 8 Gewerbegebiete werden in den nächsten Jahren angepasst, um dort die weitere Ansiedlung zu konzentrieren. Die anderen Gewerbegebiete bleiben geschützt. Das Ostend, Seckbach, Gallus, Griesheim, Sossenheim und Rödelheim sind dabei als Bauschwerpunkte ausgewiesen.

Auch soll vermehrt geprüft werden, ob Standortqualitäten wie Verkehrsanschlüsse, Infrastruktur und andere örtliche Gegebenheiten zu den geplanten Bauten passen, damit nicht Flächen, die für Krankenhäuser, Schulen oder andere Gebäude besonders geeignet sind, dem Wachstum der IT-Branche zum Opfer fallen.

Zugleich sieht das Konzept folgende Vorgaben für die Neubauten vor: Das Begrünen von Fassaden und Dächern soll Standard und die Bauten zur Straßenseite hin „architektonisch ansprechend“ gestaltet werden. Vorschreiben will die Stadt, dass neue Rechenzentren rein mit Ökostrom betrieben werden und dass die Abwärme genutzt wird.

Von daher stieß der Antrag der SPD an den Magistrat, die Abwärme der beiden Rechenzentren als Nah- und Fernwärme zu nutzen im Ortsbeirat 12 (Kalbach, Riedberg) auf einhellige Zustimmung. Finanziert werden könnte ein solches Projekt über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze, meinte die SPD.

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